Dinslaken. Ein Linienbus des SEV ist in Dinslaken gegen eine Eisenbahnbrücke gefahren. Dabei liegt die auf keiner Busstrecke. Die Erklärung ist kurios.

Der Unfall hielt am Samstag, 25. Januar, die Bewohner des Dinslakener Stadtteils Bruch in Atem – und er gab gleichzeitig Rätsel auf. Ein Linienbus ist gegen 21.40 Uhr gegen die Bahnunterführung an der Dianastraße gefahren. Der Bus war gasbetrieben, sieben Gastanks wurden durch die Kollision vom Dach abgerissen – viele Anwohner fürchteten eine größere Explosion. Als die Gefahr gebannt war, blieb eine Frage: Was hatte der Bus dort zu suchen?

Denn die Dianastraße gehört – eben wegen der Unterführung mit der niedrigen Durchfahrtshöhe von 2,80 Metern – zu keiner regulären Busstrecke. Auch der Schienenersatzverkehr, mit dem Bahnreisende die Betuwe-Streckensperrungen überbrücken können, fährt dort aus demselben Grund nicht.

Tatsächlich handelte es sich bei dem betroffenen Bus um ein Fahrzeug des Schienenersatzverkehrs – allerdings nicht in Dinslaken sondern in Voerde. „Zum Zeitpunkt des Vorfalls war der Bus für den Schienenersatzverkehr (SEV) der Linie RE 5 auf dem Abschnitt Friedrichsfeld - Wesel im Einsatz“, erklärt ein Sprecher von National Express. Das in Köln ansässige Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt den Schienenersatzverkehr in dem Bereich für die Deutsche Bahn.

Bus war nicht auf einer offiziellen Strecke unterwegs

Allerdings habe sich der Bus zu dem Zeitpunkt, als er mit der Brücke kollidiert ist, nicht auf einer offiziellen Buslinie befunden, sondern auf einer Überführungsfahrt ins Depot. „Die Strecke, auf der der Vorfall stattfand, ist nicht Teil einer regulären SEV-Verbindung“, bestätigt der Sprecher von National Express: „Der Busfahrer hatte sich verfahren, weshalb es zu dem Zwischenfall an der Unterführung Dianastraße kam.“

Eine Explosion habe infolge des Unfalls aber nicht gedroht, so der Sprecher. Die Gastanks des Busses fassen zwar ein Volumen von bis zu 200 Kilogramm. Aber sie seien „speziell gesichert, um Explosionen zu verhindern“, so der Sprecher. Die Busse würden über Sicherheitsventile verfügen, „die im Fall einer extremen Erhitzung das Gas kontrolliert ablassen“.

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Die gerade erst umgebaute Unterführung sei durch die Kollision nicht beschädigt worden, erklärt die Deutsche Bahn. „Unsere Fachexpert:innen sind am Samstagabend umgehend zur Brücke gefahren, um sie zu inspizieren. Dabei konnten sie keine größeren Schäden feststellen, sodass die Brücke wieder freigegeben werden konnte.“ Im Rahmen von regelmäßigen Instandhaltungsarbeiten werde die Deutsche Bahn die Brücke aber weiterhin überprüfen.