Dinslaken. Im Ranking der schnellsten Finanzämter schneidet Dinslaken schlecht ab. 2019 waren sie in NRW noch auf dem zweiten Platz. Was sind die Gründe?
Das Internet-Portal „Lohnsteuer-kompakt.de“ hat auch in diesem Jahr ein Ranking über die schnellsten Finanzämter in Deutschland veröffentlicht. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern steht NRW an siebter Stelle mit durchschnittlichen 49,8 Tagen, die benötigt werden, um eine Steuererklärung zu bearbeiten. Auf dem ersten Platz liegt Hamburg mit 45,5 Tagen.
Wie sieht es in Dinslaken aus? Laut „Lohnsteuer-Kompakt“ braucht das Finanzamt in Dinslaken 54,3 Tage für die Bearbeitung einer Steuererklärung. Das sind fast fünf Tage schlechter als der NRW-Durchschnitt. Zu dem Finanzamt in Solingen, das in NRW mit 30,1 Tagen den ersten Platz belegt, besteht sogar eine Differenz von fast drei Wochen.
Finanzamt Dinslaken: Minimale Verbesserung
Während es in Dinslaken im Jahr 2022 noch 51 Tage waren, verschlechterte sich die Bearbeitungszeit im Jahr 2023 deutlich auf 55 Tage. Mit der minimalen Verbesserung im letzten Jahr schien der Rückwärtstrend zwar gestoppt, doch sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass das Finanzamt Dinslaken im Jahr 2019 mit nur 29,7 Tagen den zweiten Platz in NRW belegte.
Die Finanzverwaltung NRW nennt auf ihrer Internetseite mehrere Gründe für die unterschiedlich langen Bearbeitungszeiten. So könnten zum Beispiel Belege, die erforderlich sind und noch nicht eingereicht wurden, die Bearbeitungszeit verlängern. Generell hänge die Dauer in einzelnen Fällen davon ab, ob es zum Beispiel Rückfragen vom Finanzamt an die jeweiligen Steuerzahler gibt. Es kann aber laut Finanzverwaltung auch länger dauern, wenn Steuerfälle besonders komplex seien.
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Langsame Finanzämter? Das sind die Gründe
Im Statement der Oberfinanzdirektorin von Nordrhein-Westfalen, auf das das Finanzamt Dinslaken auf Anfrage der Redaktion verwies, heißt es außerdem, dass Vergleiche einzelner Finanzämter nicht aussagekräftig seien. Es gelte zu bedenken, dass die Fall- und Organisationsstrukturen der Finanzämter in NRW unterschiedlich seien und die Bearbeitungszeiten im Laufe eines Jahres unter anderem abhängig von der Verteilung der Steuererklärungseingänge abhinge.
Zudem seien manche Finanzämter laut Oberfinanzdirektion „arbeitnehmerlastiger“, hätten weniger steuerlich beratene Fälle und könnten daher die weniger komplexen Steuererklärungen schneller bearbeiten. Andere Finanzämter betreuten mehr Unternehmen, hätten mehr steuerlich beratene Fälle mit längeren Abgabefristen, deren Bearbeitung aufgrund der Komplexität mehr Zeit in Anspruch nehme.
Die Finanzämter in NRW betreuen laut Oberfinanzdirektion insgesamt rund 7,3 Millionen Einkommensteuerfälle. Generell gilt in NRW: Innerhalb von zwei Wochen bis fünf Monaten werden über 95 Prozent der Steuererklärungen erledigt, und innerhalb von sechs Monaten liegt die Quote bei über 97 Prozent.
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