Dinslaken. Lena Schweer hat ihr eigenes Café in der Dinslakener Altstadt eröffnet. Sie verrät das besondere Konzept, das hinter der neuen Gastro steckt.
Auf den kleinen Tischen stehen weiße Vasen mit lilafarbenen und gelben Blumen darin. Lange Kerzen in einem zarten Rosaton stehen daneben. Im Hintergrund läuft leise Musik. Die Atmosphäre in dem kleinen Café ist kuschelig. Lena Schweer nickt: „Ich wollte es gemütlich haben, es sollte einen skandinavischen Touch bekommen und auch zum Haus, zu der Umgebung in der Altstadt passen.“ Die 31-Jährige ist die Inhaberin des „Maelk“, das seit Ende Dezember an der Duisburger Straße 45 geöffnet ist. Hier können Gäste nun leckere Heiß- und Kaltgetränke genießen und dazu ein Stück selbstgebackenen Kuchen essen oder „Scandi Sweets“, schwedische Kekse, probieren.
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Den Traum vom eigenen Café hatte Lena schon lange. „Aber eigentlich erst dann, wenn ich in einem anderen Bereich Karriere gemacht habe“, erklärt sie. Doch es sollte anders kommen. Nach einer Ausbildung im Einzelhandel und dem Studium der Bekleidungstechnik wollte die gebürtige Dinslakenerin nämlich eigentlich auch in diesem Bereich Fuß fassen. Einen Job in der Branche zu finden, sei jedoch alles andere als leicht gewesen, gibt sie zu. Deshalb habe sie angefangen, in dem Café in Duisburg, in dem sie bereits zu Studienzeiten gearbeitet hatte, erst einmal ihre Stunden aufzustocken.
Durch Arbeit in Duisburger Café: Wunsch nach eigenem Café in Dinslaken entstanden
Durch die Arbeit dort sei der Wunsch erwachsen, einen eigenen, kleinen Laden zu eröffnen. „Ich mag die Atmosphäre in Cafés, die Stimmung, die unter den Gästen entsteht, vor allem unter denen, die regelmäßig kommen. Von denen kennt man dann auch selber oft die ganze Lebensgeschichte“, begründet die 31-Jährige, was ihr an der Arbeit so gefällt.
Im Frühjahr 2024 berichtete Lenas Papa ihr dann von dem Aushang des zu diesem Zeitpunkt bereits leerstehenden Ladenlokals an der Duisburger Straße. „Das war erst so ein Witz, nach dem Motto: ,Hey, hier könntest du doch dein Café eröffnen‘“, berichtet sie im Gespräch mit der NRZ. Doch noch am selben Abend habe sie angefangen zu planen, wie ihr eigenes Café aussehen könnte: „Mich hat das nicht mehr losgelassen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.“
„Maelk“ in Dinslaken: Erste Besichtigung der Räumlichkeiten im Juni 2024
Im Juni 2024 hatte sie sich die Räumlichkeiten dann mit Vermieter Andreas Eickhoff das erste Mal angesehen. „Ich hatte so Angst, ob das überhaupt funktioniert, Angst vor der Selbstständigkeit an sich. Andreas hat mich aber auch ermutigt und hat mich wirklich super unterstützt“, erklärt sie im Nachhinein. Doch nicht nur der Dinslakener Geschäftsmann war für Lena eine große Hilfe. Vor allem ihre Familie und Freunde hätten ihr gerade in der Umbauphase tatkräftig zur Seite gestanden. „Ohne sie hätte ich das niemals geschafft und ich glaube auch niemals überhaupt durchgezogen“, zeigt sich die junge Dinslakenerin dankbar.
„Mich hat das nicht mehr losgelassen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.“
Schließlich mussten Tapeten abgerissen und Wände durchbrochen werden, damit das 38 Quadratmeter große Ladenlokal so aussieht, wie Lena es sich von der ersten Sekunde an vorgestellt hatte – das meiste davon in Eigenleistung: Lenas Papa hat den Boden verlegt, Freund Martin hat Bänke, Tische und Theke gebaut. Vor allem auf Letztere ist die 31-Jährige besonders stolz, sagt sie: „Wir haben mehrere Wochen dafür gebraucht und ich hätte nie gedacht, dass es echt so toll wird.“
Im Café „Maelk“ in Dinslaken ist alles selbstgemacht
Lenas Schwester habe ihr geholfen, die Menükarte zu basteln. Ihre Mutter habe bei der Deko unterstützt: Einige Bilder, die an der Wand hängen, sind von ihr selbst gemalt und sie habe die Bänke und Stühle in rot angestrichen. Diese hat Lena, genau wie die Hocker, gebraucht gekauft und einige dann einfach mit Stoff neu bezogen. Schließlich sei ihr Nachhaltigkeit sehr wichtig. „Das alles selber zu machen, hat natürlich viel Vorlaufzeit gebraucht“, sagt sie rückblickend.
Am 23. Dezember habe sie dann die ersten Gäste empfangen. „Ich habe am Tag vorher noch bis in die Nacht gebacken und an dem Tag selber das Gefühl, dass es jetzt richtig losgeht, gar nicht richtig realisieren können.“ Zunächst seien erstmal viele Freunde und die Familie da gewesen, doch mittlerweile, so sagt Lena, gebe es auch schon den ein oder anderen Stammkunden im „Maelk“.
Neues Café in Dinslaken: So ist der ungewöhnliche Name entstanden
Wie der außergewöhnliche Name entstanden ist? „Ich hatte eine ellenlange Liste mit verschiedenen Wörtern der skandinavischen Sprachen. Ich wollte etwas, das zum Thema Café passt und fand das Wort ,Milch‘, also ,Maelk‘ geschrieben, sehr schön“, erklärt die Inhaberin. Außerdem passe der Name auch zum skandinavischen Einrichtungsstil mit dem hellen Holzboden, den freundlichen Pastellfarben und der persönlichen Dekoration wie auch den selbst gehäkelten Kissen von Lena.
Öffnungszeiten des „Maelk“ in Dinslaken
Das Café von Lena Schweer hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Insgesamt 20 Gäste finden in dem Verkaufsraum Platz. Im Sortiment hat die Dinslakenerin derzeit verschiedene Kaffeesorten und Kuchen wie Carrot-Cake, Käsekuchen, schwedische Schoko-Tarte oder Apfel-Streusel. Zudem gibt es auch veganen Kuchen. Frühstück bietet Lena Schweer derzeit nicht an.
In ihrem Café bietet sie übrigens, neben Kaffee und Kuchen, auch Selbstgehäkeltes und Selbstgenähtes wie Taschen (40 Euro), Rasseln für Kinder (28 Euro) oder Etuis (15 Euro) zum Verkauf an. In Zukunft wolle sie auch Häkelnachmittage im „Maelk“ durchführen. Doch damit noch nicht genug der Zukunftspläne. Im Sommer sollen ihre Gäste auch ihre Speisen und Getränke in einer kleinen Außengastronomie und die besondere Atmosphäre der Altstadt genießen können.