Voerde. Die Afrika-Direkt-Hilfe betreut im afrikanischen Staat mehrere Kindergärten. Bernd Lindenkamp aus Voerde reist bald mit einer Gruppe dorthin.

Wenn Bernd Lindenkamp sich ins Flugzeug setzt, um sich auf den Weg in die westafrikanische Republik Senegal zu machen, dann hat das nichts mit Tourismus zu tun. Zum 15. Mal wird er mit mehreren Mitgliedern der Afrika-Direkt-Hilfe der Landesjugendfeuerwehren in NRW in Richtung der Stadt Thiès im Senegal reisen. In der Region um die drittgrößten Stadt des Staates in Westafrika, mit rund 390.000 Einwohner eine Großstadt, hat der Verein Afrika-Direkt-Hilfe mittlerweile sieben Kindergärten aufgebaut und kümmert sich um deren Erhalt.

„Wir schauen nach den Gebäuden und den Spielgeräten“, sagt Bernd Lindenkamp. „Außerdem helfen wir auch der örtlichen Feuerwehr und den Krankenhäusern.“ Ein großes ehrenamtliches Engagement, dass die Mitglieder des Vereins betreiben. „Eigentlich braucht da jeder Hilfe. Senegal ist ein sehr armes Land“, sagt der Voerder.

Einen Container voller Hilfsgüter gesammelt

Seit dem Sommer hat er mit seinen Vereinskameraden auf seinem Grundstück in Voerde einen Schiffscontainer mit Hilfsgütern für das westafrikanische Land befüllt. „Vor allem Möbel aus Schulen und Kindergärten“, berichtet er. „Das sind meistens Spenden aus ganz Nordrhein-Westfalen, oft Dinge, die hier nicht mehr verwendet werden.“ Die sechsköpfige Abordnung der Afrika-Direkt-Hilfe, zu der neben Bernd Lindenkamp zwei weitere Vertreter aus dem Kreis Wesel gehören, wird vor Ort in Thiès damit beschäftigt sein, den in Voerde gefüllten Container wieder zu entladen. „Wir werden zwei Wochen in Afrika verbringen“, erklärt Lindenkamp.

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Dabei tragen die Mitglieder der Afrika-Direkt-Hilfe ihre Reisekosten in das Land in Westafrika komplett selbst. „Und natürlich geht bei dem ein oder anderen dafür der Jahresurlaub drauf“, sagt Bernd Lindenkamp. Dafür wissen sie am Ende, dass die Hilfsgüter auch dort ankommen, wo sie hinsollen. „Schließlich sind wir selbst vor Ort, um sie zu verteilen.“ Wenn die Gruppe aus Nordrhein-Westfalen vor Ort ankommt, wird sie der verschiffte Container mit den Hilfsgütern schon erwarten. „Der ist bereits angekommen“, sagt Bernd Lindenkamp.

Rund 400 Kinder besuchen die sieben Kindergärten, die von der Afrika-Direkt-Hilfe in der Republik Senegal gebaut wurden und weiter betreut werden.
Rund 400 Kinder besuchen die sieben Kindergärten, die von der Afrika-Direkt-Hilfe in der Republik Senegal gebaut wurden und weiter betreut werden. © Afrika-Direkt-Hilfe | Afrika-Direkt-Hilfe

Geldspenden von Feuerwehren aus ganz NRW

Doch nicht nur Sachspenden werden die sechs Vertreter der Afrika-Direkt-Hilfe mit in Richtung Senegal nehmen. Sie bringen auch Geldspenden mit. „Vieles davon kommt von Freiwilligen Feuerwehren, Jugendfeuerwehren und Kinderfeuerwehren in ganz NRW“; verrät Bernd Lindenkamp. Denn schließlich wurde die Afrika-Direkt-Hilfe, die sich mittlerweile seit mehr als 30 Jahren in Afrika engagiert, auf eine Initiative der Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehren in NRW gegründet. „Jeder Euro geht direkt nach Afrika und jeder Cent zählt“, sagt Lindenkamp.

„Wir können die Welt nicht retten, aber sie etwas besser machen.“

Bernd Lindenkamp
Mit dem Verein Afrika-Direkt-Hilfe engagiert sich der Voerder seit Jahren in der Republik Senegal.

Denn die Republik Senegal ist arm. Das Mediangehalt, also das Gehalt, das genau in der Mitte zwischen den oberen 50 Prozent und den unteren 50 Prozent der Gehälter liegt, beträgt in der Republik Senegal rund 200 Euro im Monat. Viele Menschen müssen also noch mit deutlich weniger Geld auskommen. „Das ist für uns hier unvorstellbar“, sagt Bernd Lindenkamp. Große Veränderung herbeiführen könne man an diesen Zuständen als Hilfsorganisation nicht. „Wir können die Welt nicht retten, aber sie etwas besser machen“, sagt der Voerder.

Nächste Reise für Anfang 2026 vorgesehen

Der nächste Besuch der Afrika-Direkt-Hilfe nach der jetzigen Reise ist für den Anfang des kommenden Jahres vorgesehen. „Ob wir dann wieder mit einem Container anreisen werden, wissen wir noch nicht“, sagt Bernd Lindenkamp. Schließlich koste es schon einiges an Geld, einen Container von Nordrhein-Westfalen ins 5400 Kilometer weit entfernte Westafrika zu verschiffen. Dieses Mal wurde ein Großteil der Kosten gesponsert. „Es muss sich auch für die Hilfsgüter lohnen, die wir dahin transportieren können“, sagt Lindenkamp. Was das ist, wird sich dann im Laufe des Jahres zeigen. Weitergehen wird der ehrenamtliche Einsatz in der Republik Senegal auf jeden Fall.