Dinslaken. Jennifer Schlitt berät als Bedürfnisdetektivin Eltern. Im Gespräch erklärt sie, was genau dahinter steckt und was eine Beratungsstunde kostet.
Detektive beobachten ganz genau, müssen Geduld und auch Ruhe in sich tragen. Sie sollten sich, individuell zu jedem Fall, Fachwissen aneignen und eine gute Menschenkenntnis besitzen. Doch all diese Eigenschaften benötigen nicht nur klassische Detektive, auch für Bedürfnisdetektivin Jennifer Schlitt sind sie elementar. Die 37-Jährige hat sich 2024 unter dieser Bezeichnung nämlich selbstständig gemacht. Doch was machen eigentlich Bedürfnisdetektive?
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„Bei der bedürfnisorientierten Elternschaft steht die Beziehung zwischen Eltern und Kindern im Vordergrund, nicht die Erziehung an sich. Hierbei schaut man ganz klar: Was sind meine Bedürfnisse? Was sind Bedürfnisse des Kindes? Wie kann man eine Balance zwischen ihnen finden?“, fasst Schlitt kurz zusammen und ergänzt: „Jedes Verhalten eines Kindes ist erst einmal darauf ausgelegt, ein Bedürfnis erfüllt zu bekommen. Ein Beispiel: Ein Kind schreit nicht umsonst.“
Dinslakenerin ist „Die Bedürfnisdetektivin“: Bei ihrem Konzept steht die seelische Gesundheit von Kindern und Eltern im Vordergrund
Ergänzend zu einer bedürfnisorientierten Erziehung ist für Schlitt auch eine gewaltfreie Kommunikation von hoher Bedeutung – physisch wie psychisch, betont die Dinslakenerin. „Dazu gehört für mich schon, das Kind nicht einfach schreien zu lassen, wenn es weint, weil man denkt: ,Es muss sich selber helfen.‘ Zudem können auch Sätze wie ,Mama geht auch ohne dich, wenn du nicht mitkommst‘ bereits Verlustängste auslösen“, so die 37-Jährige. Die seelische Gesundheit von Kindern und auch deren Eltern steht bei dem Erziehungskonzept, das Schlitt vertritt, im Vordergrund.
„Wenn man dann merkt, die Erziehung läuft eigentlich gar nicht so, wie man sie sich vorstellt, brauche ich Unterstützung, ohne verurteilt zu werden.“
Durch ihre Arbeit als Erzieherin und später auch als stellvertretene Kitaleiterin habe sie oft das Gefühl gehabt, dass Kinder häufig missverstanden werden und Eltern sie so behandeln, wie Eltern es eigentlich gar nicht wollen, „weil man selbst vielleicht so erzogen wurde“, sagt die Mutter eines sechsjährigen Sohnes. Sie wisse, dass Elternschaft herausfordernd sei in der heutigen Zeit. „Wenn man dann merkt, die Erziehung läuft eigentlich gar nicht so, wie man sie sich vorstellt, brauche ich Unterstützung, ohne verurteilt zu werden.“ Dann kommt Jennifer Schlitt ins Spiel.
Dinslakenerin gibt in Beratungsgesprächen individuelle Tipps fürs Familienleben
In ihren Beratungsstunden erhalten Eltern von der Erzieherin individuell angepasste Tipps und Lösungen fürs Familienleben. Damit sie sich besser vorbereiten kann, sendet Schlitt der Familie In einem ersten Schritt einen Fragebogen zu: Wie genau ist die Lebenssituation der Familie? Wie alt ist das Kind? Kann das Problem schon definiert werden? Welche Erwartungen hat die Familie an die Beratung?
Dann folgt ein erstes, kostenloses Beratungsgespräch von 30 Minuten. Weitere Gespräche sind in verschiedene Preissegmente gestaffelt. 150 Euro kostet beispielsweise eine Stunde Beratung. Wer eine größere Herausforderung mithilfe von Schlitt angehen will und mehr Beratungszeit benötigt, zahlt für drei Mal 60 Minuten 405 Euro, sechs Mal eine Stunde Beratungsgespräch kosten 720 Euro. Nach dem ersten Beratungsgespräch könne sie bereits eine Empfehlung aussprechen, wie viele weitere Termine nötig seien, sagt Schlitt. Dadurch, dass die Gespräche per Zoom, WhatsApp-Anruf oder per Telefon stattfinden, ist auch die Kinderbetreuung für die Eltern in der Beratungszeit leichter. „Wenn aber jemand sagt, dass er sich wohler fühlt, wenn man sich direkt gegenübersitzt, komme ich auch zu den Familien nach Hause“, erklärt Schlitt.
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Zwar habe sie schon mehrere Familien erfolgreich beraten, doch sie sagt auch: „Bei vielen ist immer noch eine Hemmschwelle da, sich Hilfe zu holen. Dabei ist es so verständlich, dass man manchmal alleine in der Familie nicht weiterkommt. Eltern müssen heutzutage sowieso schon so viel leisten“, zeigt sie Verständnis. Sie freue sich, wenn sie Familien mit ihrem Fachwissen unterstützen dürfe und mit ihren „unkonventionellen Lösungen“, wie sie selbst sagt, zur Problemlösung beitragen kann. „Natürlich habe ich auch Respekt, schließlich bedeutet Erziehung auch immer viel Verantwortung. Doch ich berate nur, inwieweit und was genau die Eltern davon dann umsetzen, obliegt immer noch den Familien selbst“, sagt sie.
Wer ein kostenloses Beratungsgespräch mit Jennifer Schlitt (Instagram: jenny.schlitt_elternberatung) vereinbaren möchte, kann sich auf ihrer Internetseite informieren und darüber auch mit ihr Kontakt aufnehmen: www.beduerfnisdetektivin.de.