Dinslaken. Eine einsame Warnbake steht vor der B8-Unterführung. Mittlerweile wird sie sogar durch eine eigene Markierung gesichert. Aber was ist ihr Sinn?
Eine einzige Baustellenbake steht seit Monaten einsam kurz vor der Unterführung auf der B8. Sie ist die letzte einer ganzen Armee von Baustellenbaken, die im Lauf des Jahres den Verkehr unter der Unterführung der B8 (Weseler Straße) in Dinslaken geregelt haben. Alle anderen Baken sind längst weg. Nur diese eine nicht. Alle Autofahrer müssen einen Bogen um die Bake fahren. Aber der Sinn erschließt sich nicht auf Anhieb. Wurde das rotweiße Baustellenschild vergessen? Wir haben nachgefragt.
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Die Bahn arbeitet in dem Bereich am Ausbau der Bahnstrecke. Diese soll ein drittes Gleis bekommen, die B8-Unterführung wird dafür schrittweise abgerissen und neu gebaut. Das hat zur Folge, dass die Straße in dem Bereich immer wieder einmal gesperrt wird - das nächste Mal am zweiten November-Wochenende. Eine Zeitlang war die Fahrbahn unter der Unterführung außerdem verengt und machte in Richtung Voerde einen Schlenker. Die Bake markierte den Beginn der neuen Fahrspur - denn der Schlenker war für viele Autofahrer zunächst gewöhnungsbedürftig, weil auf dem Boden zwei Fahrbahnmarkierungen verliefen.
Mittlerweile ist die Fahrbahn nicht mehr verengt - also: bis auf die Stelle mit der Bake. Denn alle anderen Baken wurden entfernt. Die eine blieb. Denn sie hatte eine neue Aufgabe: Am rechten Fahrbahnrand war ein kolossales Schlagloch entstanden. Die Bake stand warnend davor.
Das Schlagloch ist gefüllt - die Bake bleibt
Mittlerweile wurde auch das Schlagloch aufgefüllt. Aber die Bake steht immer noch einsam auf der Straße und bewacht - nichts. So scheint es jedenfalls. Damit sie besser gesehen und nicht etwa umgefahren wird, hat die Warnbake mittlerweile sogar eine eigene Fahrbahnmarkierung bekommen: Eine geschwungene gelbe Linie sichert sie nun.
Welchen Sinn macht das Baustellenschild noch an dieser Stelle? Wurde es etwa vergessen? Das haben wir die Stadt Dinslaken und die Deutsche Bahn gefragt. Während die Deutsche Bahn gar nicht geantwortet hat, hat die Stadt Dinslaken auf Straßen NRW verwiesen - immerhin steht die Bake auf einer Bundesstraße.
Und tatsächlich: Die Bake gehört zum Landesbetrieb. „Es handelt sich hierbei um einen großen Baustellenbereich unter einer Bahnbrücke“, erklärt eine Sprecherin von Straßen NRW. Sie verweist auf die (eigentlich nicht mehr vorhandenen) „verengten Fahrstreifen“ an der Stelle. Und darauf, dass die Fahrbahn dort „in einem allgemein schlechten Zustand“ sei.
„Um die Verkehrssicherheit auf Dauer zu gewährleisten, wurde an der Stelle, an der sich ein Schlagloch befindet, eine Bake positioniert, um das Ausfahren des Asphalts zu verhindern“
„Um die Verkehrssicherheit auf Dauer zu gewährleisten, wurde an der Stelle, an der sich ein Schlagloch befindet, eine Bake positioniert, um das Ausfahren des Asphalts zu verhindern.“ Denn auch ein gefülltes Schlagloch bleibt ein Schlagloch. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit“ sei die Bake an der Stelle weiterhin „notwendig“. Denn das Schlagloch, wenn auch gefüllt, sei „sehr tief und liegt in einer Senke“. Es lasse sich daher „nicht vermeiden, dass dort Wasser eindringt.“ Dadurch werde es „instabil und bricht bei großer Belastung wieder heraus“, so die Sprecherin von Straßen NRW.
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Wenn die Deutsche Bahn die Arbeiten an der Unterführung abgeschlossen habe, werde sie die Fahrbahn erneuern, so die Sprecherin. Laut Straßen NRW soll das im kommenden Jahr sein. Bis 2026 ist die Bahn nach eigenem Bekunden allerdings noch mit dem zweiten Bauabschnitt der Unterführung beschäftigt - dann folgt der dritte Bauabschnitt. Dessen Ende ist noch nicht terminiert. Die Bake wird also wohl noch länger ihren einsamen Dienst in Dinslaken verrichten.