Dinslaken. An der Klaraschule wird es keinen Anbau geben. Darüber ist die Fraktion „Die Linke“ empört. Das wünscht sich die Fraktion vom Landrat.
Die Pläne für einen Anbau an der Klaraschule bleiben in der Schublade. Das haben CDU, SPD und UBV durchgesetzt. Der neue Versuch in der jüngsten Ratssitzung wurde zunichtegemacht. Darüber ist die Fraktion „Die Linke“ empört. Die drei anderen Fraktionen würden eine unverantwortliche Politik auf dem Rücken der Kinder machen.
Nicht erst in der Ratssitzung am 8. Oktober wurde deutlich: Es fehlt in Dinslaken an Klassenraum für Schulanfänger. Die Folge: Klassen mit bis zu 29 Erstklässlern müssen gebildet werden. Schulpflichtige Kinder aus dem Dinslakener Norden, die nicht mehr in der Klaraschule, Bruchschule und Hagenschule aufgenommen werden können, werden nach Aussagen der Schuldezernentin der Stadt Dinslaken mit Bustransfer auf alle Dinslakener Grundschulen verteilt werden müssen. Die Kosten hierfür trägt die Stadt Dinslaken als Pflichtaufgabe.
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In der Ratssitzung hatte Dieter Holthaus für die Linke den Antrag eingebracht, dass die Stadt Dinslaken beauftragt wird, unverzüglich mit dem Kreis Wesel in Verhandlungen zu treten, damit die Aufsichtsbehörde den Ausbau von Klassenräumen in Modulbauweise an der Klaraschule zum Wohle Dinslakener Kinder genehmigt. Nach dem Willen der Linken sollte noch im November eine Sondersitzung des Rates stattfinden, damit über eine Beschlussvorlage zur Klaraschule abgestimmt werden kann. Dieser Antrag wurde von CDU, SPD und UBV mehrheitlich im Rat abgelehnt.
Nicht genügend Plätze im Dinslakener Norden
„Dazu gibt es eine Vorgeschichte und niemand kann sagen, er habe es nicht gewusst! Für die Linke war bereits im Jahre 2023 nach Auskunft der Stadt Dinslaken abzusehen, dass es nicht genug Platz an der Klaraschule, Bruchschule und Hagenschule für alle aus dem Dinslakener Norden stammende Schulanfänger:innen in 2025/26 geben wird“, so Gerd Baßfeld, Fraktionsvorsitzender der Linken und langjähriges Mitglied des Schulausschusses. Die Verwaltung habe bereits mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes in den zurückliegenden Jahren gegenüber der Politik darauf hingewiesen, dass es Probleme für die Einschulung von Kindern im Primarbereich geben werde. Hiervon besonders betroffen seien Grundschüler aus dem Bereich Lohberg und Blumenviertel.
Alle bereits erfolgten Planungen werden damit vernichtet
CDU, SPD und UBV vollführten im Mai 2024 eine Kehrtwende und setzen mit ihrer Mehrheit im Rat durch, dass die Klaraschule nicht ausgebaut wird. Sie favorisieren überraschend den Ausbau der in die Jahre gekommenen Elisabethschule. Sie begründen dies mit einer nicht belegten Annahme eines vorübergehenden Anstiegs von Grundschülern, so die Linke. Diese „unverantwortliche Entscheidung“ der drei Fraktionen vernichte alle bereits erfolgten Planungen für einen gesicherten Schulbesuch an der Klaraschule.
Bis heute sei nicht klar, welche Kosten auf die Stadt zukommen werden, sollte ein Bauprojekt an der alten und in die Jahre gekommenen Elisabethschule mit möglicher Schadstoffsanierung erfolgen. Eine bauliche Umsetzung könne nach Erläuterungen der Stadt Dinslaken erst in mehreren Jahren erfolgen. Planungen hierzu gibt es derzeit nicht.
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Klar sei, dass der Kreis Wesel als Finanzaufsichtsbehörde keine freiwilligen baulichen Maßnahmen im Rahmen der vorläufigen Haushaltssicherung genehmigen werde. Nun sei der Landrat des Kreises Wesel gefordert, zum Wohle der Dinslakener Erstklässler:innen eine Entscheidung zu treffen und die Stadt anzuweisen, bauliche Maßnahmen umzusetzen. (mt)