Dinslaken. In der Ratssitzung ging es um die Eingangsklassen, die zum Schuljahr 2025/26 gebildet werden sollen. In einem Bezirk gibt es große Probleme.

Die Zahl der Grundschüler wird in den nächsten Jahren steigen. Schon für das Schuljahr 2025/26 könnte es in manchen Klassen mit bis zu 29 Mädchen und Jungen voll werden. Denn in der Stadt fehlen Klassenräume. Der Plan, die Klaraschule zu erweitern, wurde von SPD, CDU und UBV einkassiert. Dafür soll ein Teil der Elisabethschule so ertüchtigt werden, dass dort Klassen einziehen können. Damit sind andere Fraktionen gar nicht einverstanden. In mehreren Ausschüssen und in der Ratssitzung am Dienstag (8. Oktober) wurde deshalb kontrovers diskutiert.

Auf dem Papier könnte es passen. An den Grundschulen soll es zum Schuljahr 2025/26 insgesamt 24 Eingangsklassen geben. Das wurde nun auch vom Rat mehrheitlich beschlossen. Was passiert aber, wenn es mehr als die prognostizierten 640 Schüler gibt. Danach sieht es aus. In einem Szenario geht die Verwaltung von 676 Kindern aus, die in einer ersten Klasse unterrichtet werden. Das würde gerade im Planbereich II zu Problemen führen.

Hierzu zählen die Bruchschule, die Klaraschule und die Grundschule Lohberg. Den 285 Schülern stehen nur 179 Plätze in den drei Grundschulen gegenüber. Die Lösung des Problems, die Klaraschule in Modulbauweise zu erweitern und somit Platz für eine weitere Klasse zu schaffen, wurde von SPD, CDU und UBV kassiert. Räume der Elisabethschule könnten dafür genutzt werden. Für deren kurzzeitige Nutzung müssten sie aber ertüchtigt werden. Zu den Kosten gibt es unterschiedliche Ansichten.

Der Ausbau der Klaraschule hätte der Stadt 5,5 Millionen Euro gekostet. Das wäre finanziell überschaubar gewesen, erklärte in der Ratssitzung Andreas Kalthoff (Grüne). „Das hätte uns Planungssicherheit gegeben“, fügte er hinzu. Dagegen sei die Sanierung der Elisabethschule ein „Fass ohne Boden“. „Müssen wir mit unvorhergesehenen Ausgaben durch Schadstoffe oder aufwendige energetische Sanierungen rechnen?“, fragte er. Nicht geklärt sei die Frage, ob die notwendigen Arbeiten bis zum Beginn des Schuljahres 2025/26 durchgeführt seien. Deshalb war er für den ursprünglichen Plan, die Klaraschule durch eine Modulbauweise zu erweitern. Es sollte der klare Auftrag erteilt werden, alle Möglichkeiten für eine zügige Schaffung von Schulplätzen zu prüfen. Dazu gehöre für ihn auch, die erneute Prüfung der Modulbauweise an der Klaraschule.

Heinz Wansing: „Die Stadt hat kein Geld“

Für diesen Schritt gab es aber im Rat keine Mehrheit. Die Pläne für die Klaraschule bleiben in der Schublade. Heinz Wansing (CDU) ist für die Ertüchtigung der Elisabethschule. Denn einige Ratsmitglieder hätten noch nicht verstanden, dass die Stadt kein Geld habe. Die Ratsmitglieder hätten die Verantwortung, die öffentlichen Finanzen in Ordnung zu bringen.

Für Dieter Holthaus (Linke) führe es dazu, dass Kinder verteilt werden müssten. Sie würden mit Bussen durch Dinslaken gefahren werden, anstatt in Nähe ihres Zuhauses zur Schule zu gehen. „Das ist Wahnsinn“, lautete sein Kommentar. Ronny Schneider (SPD) verwies darauf, dass die Elisabethschule nur für eine Übergangszeit genutzt werden soll. Es gehe darum, das Gebäude mit geringem finanziellem Aufwand zu ertüchtigen.

Am Ende wurde so entschieden: Eine Rückkehr zum Ausbau der Klaraschule in Modulbauweise gibt es nicht. Zum Schuljahr 2025/26 wird es mindestens 24 Eingangsklassen geben. Sollten weitere Klassen gebildet werden müssen, gibt eine weitere Entscheidung im Rat.