Hünxe. Die Anwohner der Verlängerung des Kuhwegs hadern mit dem Zustand ihrer Straße. Sie fühlen sich von der Politik alleingelassen – und gar bedroht.
Für Irritationen bei den Anwohnern hatte die Diskussion um den Zustand der Straße des fortgesetzten Kuhwegs am Waldheideweg gesorgt. Im Ausschuss für Bauen und Verkehr hatte die SPD einen Antrag eingebracht, man möge sich um die Beseitigung der Straßenschäden und Schlaglöcher vor Ort kümmern und nach einer Lösung suchen.
Im Sitzungssaal drehte sich die Stimmung allerdings schnell gegen die Anwohner, weil diese anteilig Gelände der Gemeinde mit Parkflächen überbaut hatten und es wohl auch Probleme mit der Entwässerung ihrer Grundstücksoberflächen gab, wie Klaus Lehmann, bei der Gemeinde für den Straßenbau verantwortlich, berichtet hatte.
Es sollte schon längst etwas Geschehen
![Wegen des schlechten Zustands der Straße verwandelte sich das Teilstück des Waldheidewegs bei Regen in eine einzige Pfütze. Wegen des schlechten Zustands der Straße verwandelte sich das Teilstück des Waldheidewegs bei Regen in eine einzige Pfütze.](https://img.sparknews.funkemedien.de/407444674/407444674_1728637457_v16_9_1200.jpeg)
Bürgermeister Dirk Buschmann hatte daraufhin gesagt, dass man dort, wo Anwohner etwas von der Gemeinde möchten, natürlich auch auf solche Dinge achten würde. „Das klang für mich wie eine Drohung“, sagt Renate Borach. Die Anwohnerin des betreffenden Abschnitts des Waldheidewegs fühlt sich von der Politik und der Gemeinde im Stich gelassen, was den Zustand des Weges vor ihrer Haustür angeht.
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„Es wurden drei Löcher zugeschüttet und das war es dann“, sagt sie. Eigentlich, so Renate Borach, habe Klaus Lehmann, der bei einem Termin vor Ort war und mit den Anwohnern gesprochen hatte, versprochen, dass sich an der Straße bis Mai etwas bewegen würde. Geschehen sei, abgesehen von einer Reparatur der größten Schlaglöcher auf dem Weg, dann allerdings eben nichts.
Unhaltbare Zustände bei Regen und Eis
Besonders, wenn es geregnet habe, sei der Zustand der Straße nicht zu ertragen. „Das ist hier dann eine einzige Wasseroberfläche“, sagt Wolfgang Mischketat, ebenfalls Anwohner der Straße. Man müsse am Straßenrand entlangbalancieren, um sich überhaupt trockenen Fußes bewegen zu können, erklärt er und macht vor, wie er sich nach Regenfällen am Straßenrand entlangarbeiten muss. „Wenn wir Besucher erwarten, müssten wir denen eigentlich Gummistiefel zum Aussteigen reichen“, sagt er. „Man schämt sich richtig, wenn man Besuch bekommt“, ergänzt Renate Borach. Und gerade für ältere Menschen sei der Weg wenn es nass sei oder – noch schlimmer – gefroren und damit glatt, überhaupt nicht mehr passierbar.
„Man schämt sich richtig, wenn man Besuch bekommt.“
Seit 20 Jahren sei an der Straße im Wesentlichen nichts mehr passiert, erklären die beiden Anwohner. Dementsprechend schlecht ist es auch um den Zustand des Weges bestellt. Die Größe der Schlaglöcher bisweilen ein Hindernis: „Ich konnte wegen eines Schlaglochs mit meinem Zweitwagen, einem tiefergelegten Porsche, nicht mehr aus der Garage fahren“, berichtet Wolfgang Mischketat.
„Ich konnte wegen eines Schlaglochs mit meinem Zweitwagen, einem tiefergelegten Porsche, nicht mehr aus der Garage fahren.“
Mögliche Abhilfe 2025 – mit Konsequenzen für die Anwohner?
Er wäre sogar bereit, selbst Hand anzulegen, etwa, um Schlaglöcher auf dem Weg mit Schotter zu verfüllen, wenn das Material irgendwie bereitgestellt würde. „Das hält nicht lange“, kommentierte Horst Meyer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Hünxer Gemeinderat, der zum Gespräch mit den Anwohnern gekommen war. Es bräuchte eine andere Lösung. „Wir sind schon so oft vertröstet worden und es ist nichts passiert“, sagt Renate Borach.
Geschehen soll jetzt allerdings etwas: Der Ausschuss hatte die Entscheidung gefällt, dass bis zu den Haushaltsberatungen die Kosten für eine „kleine Lösung“ für das Teilstück des Waldheideweges kalkuliert werden sollen. Hier sieht Klaus Lehmann vor, die Straße durchgefräst, neu verdichtet und Beton für eine bessere Haltbarkeit eingebaut werden soll. Aber: Es soll auch geschaut werden, welche Kosten für die Anlieger durch so eine Maßnahme entstehen würden. Und auch, welche Konsequenzen sich mit Blick auf die überbauten öffentlichen Flächen ergäben.
Für die Anwohner der Straße bedeutet das aber auch: Sie müssen mindestens noch bis ins kommende Jahr warten, bis an ihrem kleinen Weg etwas passiert und damit einen weiteren Herbst und einen weiteren Winter überstehen – mit einer Schlaglochpiste, die bei Regen zur Riesenpfütze und bei Eis zur Rutschbahn wird.