Hünxe. Auf dem verlängerten Kuhweg am Waldheideweg sammelte sich Wasser. Die Politik diskutierte Lösungen - und nahm dabei auch die Anwohner ins Visier.

  • Im Bauausschuss wurde über den schlechten Zustand der Stichstraße diskutiert.
  • Dabei gerieten auch die Anwohner ins Visier, weil Gemeindeflächen überbaut wurden und die Entwässerung nicht richtig läuft.
  • Bis zu den nächsten Haushaltsberatungen sollen die Kosten für eine Lösung berechnet werden – und die Auswirkungen auf die Anwohner festgestellt.

Wie eine kleine Seenlandschaft sieht der Teilbereich des Waldheidewegs an der Kreuzung zum Kuhweg auf den Fotos aus, die von der Hünxer SPD an einen Antrag angefügt wurden. In dem ging es darum, zu prüfen, wie man den Teil des Weges instandsetzen könnte. An einer Stelle nahm eine Pfütze die ganze Breite des Weges ein. Der übrige Weg: eine Ansammlung von mit Wasser vollgelaufenen Schlaglöchern.

Klaus Lehmann, in der Gemeindeverwaltung für den Straßenbau zuständig, hatte bereits einen Termin mit den Anwohnern vor Ort. Und die Gemeinde war auch schon tätig: „Wir haben die ersten Schlaglöcher dort beseitigt“, erklärt Lehmann. Allerdings waren ihm dabei auch direkt zwei Dinge aufgefallen: Zum einen würde Wasser von den Grundstücken der Anwohner auf die Straße laufen. Zum anderen hätten diese, um ihre Autos parken zu können, teilweise Gelände der Gemeinde gepflastert.

Überbauen von Gemeindeflächen nicht ignorieren

Und diese beiden Feststellungen führten dann zu einer etwas größeren Diskussion unter den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen und Verkehr. „Da muss man schauen, wie die Anwohner selbst zur Problematik beitragen“, merkte Heike Kohlhase (Grüne) an. Denn schließlich würden das Wasser von den Grundstücken und die versiegelten Flächen ja wohl dazu beitragen, dass mehr Wasser stehenbleibe. Zudem bemängelte sie, dass die Gemeinde anscheinend nichts unternehme, wenn ihre Flächen einfach überbaut werden.

Bürgermeister Dirk Buschmann merkte dazu an, dass das Überbauen der Gemeindegrundstücke nicht unbedingt mit Absicht geschehen sei, weil man bis vor nicht allzu langer Zeit die Baugrenzen noch nicht so präzise eingehalten hätte. Das bestätigte auch Kämmerer Michael Häsel, der das Phänomen bei einer Vielzahl von Grundstücken in der Gemeinde vermutete. „Wir sind in der Hinsicht nicht untätig“, erklärte er. An einigen Stellen habe man Missstände ähnlicher Art schon mit den Anwohnern besprochen und geklärt und sogar Pachtverträge über die überbauten Flächen der Gemeinde abgeschlossen. „Da, wo die Leute schreien, dass sie etwas wollen, schauen wir auch hin. Und das werden wir auch an dieser Stelle nicht vergessen“, merkte Dirk Buschmann mit Blick auf den Waldheideweg an.

„Da, wo die Leute schreien, dass sie etwas wollen, schauen wir auch hin. Und das werden wir auch an dieser Stelle nicht vergessen.“

Dirk Buschmann
Der Bürgermeister kündigte an, dass die Verwaltung die festgestellten Probleme am Waldheideweg genau in den Blick nimmt.

Und genau das könnte am Ende zu einem Problem für die Anwohner werden, die jetzt eben damit rechnen müssen, dass die Verwaltung genauer hinschaut, was mit dem Wasser von ihren Grundstücken passiert und inwiefern sie eventuell öffentliche Flächen mit ihren eigenen Parkplatz-Flächen überbaut haben.

Verschiedene Lösungen für das Problem

Eine Lösung für das eigentliche Problem, den unzureichenden Zustand der Straße, war damit allerdings noch nicht gefunden. Klaus Lehmann hatte dafür zwei Lösungen parat. Zum einen eine „kleine Lösung“, bei der die Straße durchgefräst, neu verdichtet und Beton für eine bessere Haltbarkeit eingebaut würde. Die „große Variante“ wäre dagegen der Bau einer neuen Straße aus Asphalt mit Entwässerung.

Die Anwohner hatten schon klar gemacht, dass sie eine große Variante, die sicherlich auch sie Geld kosten würde, nicht wollen. Aber auch die kleine Lösung wäre in diesem Jahr nicht umsetzbar. „Die Haushaltsmittel für die Straßenreparatur sind jetzt schon aufgebraucht“, merkte Klaus Lehmann an. Deutlich machte er auch, dass er die „größere Lösung“ nicht planen wolle, wenn diese keine Chance auf Umsetzung hätte. „Die Frage ist, wo wir unsere Energien investieren“, merkte er an. Zumal er auch nicht nur das kleine Teilstück des Waldheidewegs angehen würde, sondern dann die ganze Straße angepackt werden müsste.

Wie teuer das dann für die Anwohner werden würde, müsste man doch abschätzen können, merkte Werner Schulte (SPD) an. „Wir könnten bestenfalls die Kosten für die Gesamtleistung schätzen und nicht die Kosten für die einzelnen Anwohner“, erklärte Michael Häsel. Für eine detaillierte Kostenschätzung müsste man entsprechend tiefer in die Planung einsteigen und dann Quotienten berechnen, nach denen man im Falle der Umsetzung der Maßnahme die Anwohner beteiligen würde.

Blick auf die Kosten – und andere Konsequenzen

Am Ende einigten sich alle Parteien auf einen Vorschlag, den Klaus Stratenwerth, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, formulierte: Bis zu den nächsten Haushaltsberatungen sollen nun die Kosten für die „kleine Lösung“ berechnet werden und dazu auch, welche Kosten dadurch für die Anwohner entstehen würden und welche weiteren Konsequenzen sich für sie ergeben würden, was die Überbauung der Grundstücke der Gemeinde und die Entwässerung von ihren Grundstücken auf die Straße angeht.