Voerde. IT.NRW hat in seinem Zensus zum Thema Wohnen Daten für Voerde veröffentlicht. Diese bieten allerdings nur bedingt Anhaltspunkte für Mieter.

Wohnen in Voerde ist günstig. Zumindest vergleichsweise und im Durchschnitt. Dieses Ergebnis bekommt man schnell heraus, wenn man sich die Zahlen des Zensus „Wie wohnt NRW“ des Statistischen Landesamtes IT.NRW anschaut. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt ein Anhaltspunkt dafür, wie die Lage in der Kommune tatsächlich aussieht.

Vergleichsweise geringe Mieten in der Stadt

Ein Beispiel: Die Nettokaltmiete pro Quadratmeter in Voerde liegt im Durchschnitt bei 5,61 Euro und damit deutlich unter dem NRW-Landesdurchschnitt von 6,82 Euro. Allerdings ist das ein Durchschnittswert, der auf dem Stichtag im Jahr 2022 basiert. Ein Blick in gängige Immobilienportale zeigt allerdings: Auch Kaltmieten von 15 Euro pro Quadratmeter in Neubauwohnungen werden in Voerde teilweise aufgerufen.

Aber dafür müsste man in Voerde erstmal eine Wohnung finden. Aus den Daten des Zensus geht hervor, dass es in Voerde eine Leerstandsquote von 2,3 Prozent gibt, was deutlich unter dem Landesdurchschnitt (3,3 Prozent) liegt. Heißt aber auch: Nur 23 von 1000 Wohnungen in Voerde sind unbewohnt. Und von diesen stünden auch nur 9 (0,9 Prozent) direkt zum Einzug bereit. In den übrigen wurde zum Stichtag gerade renoviert, weswegen sie nicht sofort für den Markt zur Verfügung standen (0,5 Prozent) oder sie waren aus anderen Gründen nicht direkt vermietbar.

Viele Voerder wohnen im Eigenheim

Im Durchschnitt stehen in einer Wohnung in Voerde übrigens 96,7 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung, etwas mehr als im Landesdurchschnitt (92,7 m²), was daran liegen könnte, dass es in Voerde auch mehr Einfamilienhäuser gibt, als im NRW-Schnitt. 68,4 Prozent der Bevölkerung, mehr als zwei Drittel der Menschen, wohnt hier in Einfamilienhäusern. Im Landesdurchschnitt sind es 63,3 Prozent.

Und auch die Wohneigentumsquote ist in Voerde höher, als im Landesdurchschnitt. Fast jeder zweite Voerder (48,7 Prozent) lebt in einer Immobilie, die ihm auch gehört. Im Landesdurchschnitt liegt die Quote bei 40,6 Prozent. Zudem gibt es in Voerde vergleichsweise viele Gebäude, in denen zwei Wohneinheiten zu finden sind (15,5 Prozent).

Dafür findet man in der Stadt vergleichsweise wenig Gebäude, in denen es noch mehr Wohnungen gibt. Nur 0,7 Prozent des Gebäudebestandes verfügt über mehr als 13 Wohneinheiten. In 3,3 Prozent der Gebäude sind es zwischen sieben und 12 Wohnungen. In 12 Prozent zwischen drei und sechs Wohneinheiten. Hier liegen die Ergebnisse jeweils unter dem Landesdurchschnitt.

In Voerde wir noch mit Kohle geheizt

Ein kleines Kuriosum findet sich laut Zensus ebenfalls im Stadtgebiet: 0,3 Prozent der Wohnungen in Voerde werden noch mit Kohle beheizt - drei Mal mehr, als im Landesschnitt. Die beliebtestes Wärmequelle ist – wie im Landesschnitt ebenfalls – Gas. 68,4 Prozent der Wohnungen im Stadtgebiet werden so mit Wärme versorgt. Gut jeder siebte Haushalt (14,2 Prozent) bezieht Fernwärme. Etwa jede zehnte Wohnungen (9,8 Prozent) wird mit Öl beheizt. Auf Wärmepumpen, Solarthermie oder Geothermie verlassen sich die Einwohner in 4,1 Prozent der Voerder Wohnungen – auch etwas mehr, als im NRW-Schnitt (2,7 Prozent).

Mit der Miethöhe von durchschnittlich 5,61 Euro liegt Voerde übrigens auf Rang 282 der 396 erfassten Kommunen in NRW - und damit im unteren Drittel. Mit anderen Worten: Man kann in Voerde günstig wohnen, wenn man entsprechenden Wohnraum findet.