Hünxe. Ein Antrag auf die Nutzung einer Wohnung zu einer Ferienwohnung sorgte im Ausschuss für Diskussionen - bis Kämmerer Häsel humorvoll einschritt.

Es war an sich eine Kleinigkeit, die es im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz zu entscheiden galt. Ein Antrag lag der Politik vor: Im Ortskern Hünxe sollte eine 45 Quadratmeter große Wohnung in Zukunft als Ferienwohnung genutzt werden. Die Verwaltung sah keine Gründe, dem Wunsch des Antragsstellers zu widersprechen. Bei den Ausschussmitgliedern gab es allerdings bedenken.

„Die Wohnung wäre sicherlich auch für einen Singlehaushalt gut geeignet“, erklärte Ralf Lange (EBH) mit Verweis auf die ohnehin schon nicht gerade reichlich vorhandenen Wohnungen außerhalb von Einfamilienhäusern in der Gemeinde. Auch wenn er und seine Fraktion nichts gegen das konkrete Anliegen hatten, wollte er doch gerne wissen, ob die Kommune generell eine Möglichkeit hätte, solche Anträge auch abzulehnen.

„Wir sind hier ja nicht auf Sylt“

„Wir sind hier ja nicht auf Sylt“, antwortete Gisela Lehmkuhl, Leiterin des Fachbereichs Planen und Bauen im Rathaus. Auf der Nordseeinsel gibt es schon länger ein Problem mit illegalen Ferienwohnungen, allein im vergangenen Jahr wurden 50 stillgelegt. Sie geht nicht davon aus, dass es in Zukunft Massen an Ferienwohnungen in der Gemeinde geben wird. Ob man sich, wenn das Problem überhand nimmt, als Gemeinde dagegen wehren könnte, müsste sie aber auch erstmal genau recherchieren.

„Das ist eine Sache der Landespolitik“, erklärte der Ausschussvorsitzende Wilhelm Windszus (CDU). Bernfried Kleinelsen (SPD) wunderte sich, weil ihm noch ein Fall in Erinnerung war, bei dem in Gartrop-Bühl nur Wohnraum aber keine Ferienwohnung gebaut werden durfte. „Das ist im Außenbereich. Da gelten andere Regelungen“, erklärte Kämmerer Michael Häsel.

„Hünxe als Tourismus-Hochburg wäre schön“

Elisabeth Ziggel von den Grünen regte an, auf die Thematik der Ferienwohnungen in Hünxe ein Auge zu haben. „Wenn es Schule macht, dass Wohnungen in Ferienwohnung umgewandelt werden, weil man damit mehr Geld verdienen kann, wäre das keine gute Entwicklung“, sagte sie.

Kämmerer Michael Häsel war es dann auch, der die Diskussion humorvoll beendete: „Hünxe als Tourismus-Hochburg wäre schön, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg“, merkte er an. Solche Fälle von Umwandlungen von Wohnraum in Ferienwohnung seien in der Gemeinde eher Einzelfälle. Eine Einschätzung, die Gisela Lehmkuhl bekräftigen konnte: Die Umwandlung von anderen Räumlichkeiten zu Wohnraum käme in Hünxe wesentlich häufiger vor. Am Ende wurde der Antrag einstimmig genehmigt.