Voerde. Stadt fordert, parallele Vollsperrung der Unterführungen Poststraße und Spellener Straße zu vermeiden. Wann es zu Überschneidungen kommen könnte.

Die Stadt hat ihre Haltung schon in der Vergangenheit in Richtung der Deutschen Bahn mehrfach deutlich gemacht – und auch jetzt wieder, als Vertreter des Verkehrsunternehmens die Politik über den Stand der Dinge beim dreigleisigen Ausbau der Betuwe-Strecke informierten: Die unmissverständliche Botschaft aus Voerde lautet, dass die beiden Unterführungen an der Spellener Straße und der Poststraße in Friedrichsfeld infolge der Brückenarbeiten zum Betuwe-Ausbau nicht parallel voll gesperrt werden sollen.

Es handelt sich dabei schließlich um die einzigen innerörtlichen Strecken, die den östlichen und den westlichen Siedlungsbereich des Voerder Stadtteils miteinander verbinden. Der Stadt geht es vor allem auch um die Schülerinnen und Schüler, die dort mit dem Fahrrad zum Gymnasium unterwegs sind. Wären die beiden Unterführungen zeitgleich für den kompletten Verkehr nicht passierbar, müssten sie, wie auch andere Radfahrer, enorme Umwege fahren, um in Friedrichsfeld von Ost nach West oder umgekehrt zu kommen. Noch beschwerlicher wäre das Ganze für Fußgänger.

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Hatten Vertreter der Bahn im Stadtentwicklungsausschuss noch einzig die kurz- und langfristig geplanten Sperrtermine für die Spellener Straße im Bereich der Unterführung kommuniziert, lieferten sie zwei Tage später in einem anderen Gremium Informationen nach. Dabei ging es um die Frage, wann es möglicherweise zu Überschneidungen kommen könnte. Dies sei erst Ende 2026 der Fall, erläuterte Tobias Ott, Projektabschnittsleiter für den Betuwe-Bauabschnitt 3, in dem Voerde-Friedrichsfeld und Wesel liegen, jetzt im Bau- und Betriebsausschuss.

Stand jetzt wird die Poststraße im Bereich der Unterführung für den Autoverkehr in der Zeit vom 13. November 2026 bis 28. Februar 2027 für etwa 107 Tage nicht passierbar sein. In diese Zeit fällt auch eine vorgesehene Sperrung an der Spellener Straße. Dort gibt es nach aktueller Planung für den Autoverkehr in der Zeit vom 5. Dezember 2026 bis 5. Februar 2027 kein Durchkommen. Der Bahnvertreter geht davon aus, dass diese zweimonatige Überschneidung „noch aufgelöst werden kann“, indem Termine verschoben werden. Für den Radfahrer und Fußgänger soll es dann die Möglichkeit geben, von Ost nach West zu kommen.

Die Stadt wolle gar keine parallele Vollsperrung – und wenn überhaupt, dann nur kurz, betonte die Erste und Technische Beigeordnete Nicole Johann erneut. Sie nahm zugleich wohlwollend zur Kenntnis, dass es 2024 und 2025 zu keinen Überschneidungen kommen soll. Vor Jahren noch sah das Szenario gänzlich anders aus: Da stand eine zeitgleiche Sperrung von 24 Wochen für Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger im Raum. Die Stadt hielt dies nicht für tragbar. Am Ende konnte die drohende sechsmonatige Parallelsperrung abgewendet werden.

Im Rahmen des Großprojekts der Bahn werden auch die Brücken über den Wesel-Datteln-Kanal in Friedrichsfeld zurück- und neu gebaut. Immer wieder erreichen Nicole Johann nach eigenen Angaben Fragen, was mit der dortigen Fußgängerbrücke geschehen wird, über die man zur Ullrichstraße gelangt. Diese soll erhalten bleiben und nach Fertigstellung der Baumaßnahmen an der Stelle in Betrieb gehen.