Fußballschuhe von Adidas, Nike und Puma sollen gefährliche Chemikalien enthalten. Ein beliebtes Modell ist offenbar besonders belastet.

Hamburg. Das ist keine gute Nachricht für die Sportartikelhersteller vor der Fußball-WM in Brasilien: Nach einer Untersuchung der Umweltschutz-Organisation Greenpeace enthalten Fußballschuhe und Torwarthandschuhe der WM-Kollektion von Adidas, Nike und Puma gefährlicher Chemikalien. 33 Produkte seien untersucht worden, teilte Greenpeace am Montag in Hamburg mit: „Unabhängige Labore fanden in Proben aller Marken Schadstoffe wie perfluorierte Chemikalien (PFC), Nonylphenolethoxylate (NPE), Phthalate und Dimethylformamid (DMF). Einige dieser Stoffe stören das Hormonsystem, schädigen die Fruchtbarkeit oder können das Tumorwachstum fördern.“

Und für die Firma Adidas, die an Gewinn ohnehin eingebüßt hat, bedeutet dieser Test einen weiteren Rückschlag im Geschäftsjahr. Denn Adidas-Schuhe und Handschuhe schnitten offenbar besonders schlecht ab. „Der Adidas Predator-Schuh enthielt die höchste Menge der besonders gefährlichen PFC-Substanz PFOA (14,5 Mikrogramm pro Quadratmeter). Dies übersteigt den firmeneigenen Grenzwert um das 14-fache“, so Greenpeace. Zuletzt hatte die Organisation in Kinderkleidung gefährliche Weichmacher gefunden.

Jetzt ist auch der WM-Ball belastet. Der „Brazuca“ enthalte Nonylphenolethoxylat. „Diese Chemikalie baut sich in der Umwelt zu Nonylphenol ab, das hormonell aktiv und giftig für Wasserorganismen ist. NPE wurde auch in 16 von 21 Fußballschuhen und zwei von vier Handschuhen gefunden“, so Greenpeace.

„Adidas erwartet Rekordumsätze von zwei Milliarden Euro mit WM-Produkten. Was die Firma den Fans nicht sagt: Viele Schuhe und Handschuhe sind noch immer mit gesundheitsschädlichen Chemikalien belastet. Sie vergiften die Gewässer in den Produktionsländern. Es ist Zeit für eine rote Karte für Adidas – die Firma muss jetzt handeln“, sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.