Sportartikelhersteller büßt im ersten Quartal Umsatz und Gewinn ein, peilt aber Rekorde an
Herzogenaurach. Der Sportartikelhersteller Adidas hat einen holprigen Start ins Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft hingelegt. Der starke Euro ließ den Umsatz im ersten Quartal um knapp sechs Prozent auf 3,53 Milliarden Euro sinken. Währungsbereinigt blieben die Erlöse aber stabil, teilte der DAX-Konzern am Dienstag in Herzogenaurach mit. Doch die Wechselkurse waren nicht das einzige Problem der Franken: Betriebsergebnis und Gewinn brachen um rund ein Drittel ein. Unterm Strich blieben statt 308 Millionen Euro wie im Vorjahresquartal 204 Millionen Euro übrig. Der Aktienkurs trat bis zum Mittag auf der Stelle.
„Unsere Ergebnisse des ersten Quartals spiegeln den erwarteten schwierigen Start in das Jahr 2014 wider“, sagte Vorstandschef Herbert Hainer. Der positive Beitrag der Schwellenländer und der von Adidas selbst betriebenen Läden sei durch die negativen Währungseffekte unter anderem beim argentinischen Peso und dem russischen Rubel und die Entwicklung bei der Golftochter TaylorMade verdeckt worden. Mit 80 Millionen Euro schlug dabei allein der Umbau der Golfsparte ins Kontor. Sie hatte zuletzt wegen einer verregneten Saison mit Absatzschwierigkeiten in den USA gekämpft und soll nun wieder auf Kurs gebracht werden. Die Marke Adidas blieb im ersten Quartal nahezu stabil, und die Fitnesstochter Reebok verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang.
Der Konzern prüft den Verkauf der US-Schuhmarke Rockport
In Nordamerika machten der weltweiten Nummer zwei der Branche zudem Umsatzrückgänge bei Adidas und Reebok zu schaffen. So seien einige Modetrends verschlafen worden, räumte Hainer ein. „Die USA sind definitiv eine Region, wo noch Arbeit vor uns liegt.“ Für das Gesamtjahr erwarte er dort aber bei beiden Marken ein Wachstum. Möglich scheint auch die Trennung von seiner US-Schuhmarke Rockport. „Wir bekommen ständig Anfragen, ob Rockport zum Verkauf steht“, sagte Hainer. Daher habe man nun die Investmentbank Guggenheim Partners beauftragt, den Markt zu analysieren. Die profitable US-Tochter trug im vergangenen Jahr 289 Millionen Euro zum Konzernumsatz von 14,5 Milliarden Euro bei.
Generell zeigte sich Hainer überzeugt, dass das erste Quartal das schlechteste des Jahres bleiben wird. Hoffnungsträger ist nun vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien, die im Juni beginnt. Allein die Umsätze mit Fußballartikeln sollen „garantiert“ auf den angepeilten Rekordwert von zwei Milliarden Euro klettern. Das Geschäft mit Trikots und Bällen soll dazu beitragen, dass Adidas trotz seiner Probleme den Gewinn steigern kann. Hainer bekräftigte das Ziel, im Gesamtjahr auf einen Überschuss von 830 bis 930 Millionen Euro zu kommen und damit das Rekordergebnis von 787 Millionen Euro vom abgelaufenen Jahr zu übertreffen.