Hamburg. Aufsichtsrat des Hamburger Hafenkonzerns beschließt Trennung und stärkt Vorstandschefin Angela Titzrath den Rücken.

Lange wurde über mögliche Personalveränderungen im Vorstand der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) spekuliert, jetzt herrscht Klarheit. Die Vorstandsvorsitzende von Hamburgs größtem Hafenkonzern, Angela Titzrath, bleibt an Bord, die FinanzvorständinTanja Dreilich muss hingegen gehen.

Wie das Abendblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat dieses der Aufsichtsrat der HHLA am Freitag beschlossen. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

HHLA: Titzrath gegen Dreilich – Kritik auch aus dem Senat

Damit hat sich der Aufsichtsrat in einen schwelenden Konflikt eingeschaltet. Seit Längerem hatte es Gerüchte gegeben, dass die Stimmung zwischen Titzrath und Dreilich nicht gut ist. Mehr noch, das Vertrauensverhältnis soll erheblich gestört gewesen sein.

Titzrath soll mit der Arbeit der Finanzvorständin nicht zufrieden gewesen sein. Auch im Senat hatte es Kritik an Dreilich gegeben. Die HHLA befindet sich zu 69 Prozent im Besitz der Stadt.

Hafenkonzern HHLA sucht schon neue Finanzvorständin

Dabei ist die neue Finanzvorständin erst seit Januar im Amt. Die Wirtschaftswissenschaftlerin war vom Aufsichtsrat als Nachfolgerin des langjährigen Finanzchefs Roland Lappin bestellt worden. Auch zwischen Lappin und Titzrath hatte es Spannungen gegeben.

Die 53-jährige Dreilich war von der ZF Friedrichshafen AG gekommen. Wie Titzrath hatte sie ihre Managementkarriere in der Automobilindustrie gestartet.

Die HHLA wollte den Personalwechsel am Dienstag öffentlich nicht bestätigen. „Wir können zu diesem Zeitpunkt aus rechtlichen Gründen dazu nicht Stellung nehmen“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Auch auf der Unternehmensseite im Internet wird Dreilich noch als Finanzvorständin geführt. Die Nachfolgesuche hat aber bereits begonnen.

Aufsichtsrat stärkt HHLA-Vorstandschefin Titzrath den Rücken

Der Vorstandschefin hat der Aufsichtsrat hingegen klar den Rücken gestärkt. Dem Abendblatt hatte der HHLA-Aufsichtsratsvorsitzende Rüdiger Grube gesagt: „Die Bilanz von Angela Titzrath bei der HHLA kann sich sehen lassen. Selbst in gesamtwirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt hält sie die HHLA konsequent auf Kurs.“

Titzrath habe die HHLA zu einem wesentlichen europäischen Logistikplayer umgebaut und zukunftsfähig ausgerichtet, lautet Grubes Begründung. Sie habe dabei immer innovative Technologien und Nachhaltigkeit im Fokus, so Grube: „Ich persönlich würde mich freuen, wenn sie die HHLA auch weiter in die Zukunft führt.“