Hamburg. Der Bund macht die neue Querung zur Bundesstraße und schießt Geld hinzu. Was Wirtschaft und Umweltschützer sagen.

Es ist ein Geschenk mitten im Wahlkampf: Am späten Donnerstagnachmittag gab Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bekannt, dass er mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine Absichtserklärung zum Neubau einer Köhlbrandquerung unterzeichnet habe.

„Im Hamburger Hafen schlägt das Wirtschaftsherz Mitteleuropas. Von hier aus werden Waren und Güter in alle Welt befördert. Der Köhlbrandquerung kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu – deswegen machen wir sie zur Bundesstraße und wollen den Neubau mit Bundesmitteln fördern“, sagte Scheuer nach der Unterzeichnung. Bisher war die Köhlbrandbrücke nur als Landesstraße eingestuft.

Köhlbrandbrücke: Die neue Querung muss mehr bieten

Bürgermeister Tschentscher sagte, die Köhlbrandbrücke sei mehrere Jahrzehnte alt und müsse ersetzt werden. „Wir brauchen eine neue Köhlbrandquerung, die die bisherige Funktion übernimmt und zugleich innovative Möglichkeiten für den Transport von Waren aufnimmt.“

Maßgeblich eingesetzt für die Lösung haben sich zwei Hamburger Bundestagsabgeordnete: Rüdiger Kruse (CDU) Hauptberichterstatter für Verkehr im Haushaltsausschuss des Bundestags, und Johannes Kahrs, Sprecher der SPD-Fraktion im Haushaltsausschuss.

Was wird mit der Hafenautobahn A26 Ost?

Hamburgs Hafenwirtschaft zeigte sich erfreut: „Damit ist die Realisierung einer neuen Köhlbrandquerung einen entscheidenden Schritt vorangekommen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Norman Zurke. Der Naturschutzbund (Nabu) begrüßt zwar, dass sich der Bund bei der Finanzierung einer neuen Köhlbrandquerung stärker finanziell engagieren will, zugleich fordert er aber einen Verzicht auf die Hafenquerspange A26-Ost, die sogenannte Hafenautobahn.

Das Ende der Lebensdauer der Köhlbrandbrücke wird für das Jahr 2030 prognostiziert. Unklar ist noch, ob die alte Brücke durch einen Neubau oder einen Tunnel ersetzt wird. Davon hängen auch maßgeblich die Kosten und die Finanzierung ab. Denn wie viel der Bund zu geben bereit ist, teilte Verkehrsminister Scheuer nicht mit.