Hamburg. Laut FDP droht „Super-GAU“, sollte es bis nach Abriss der Köhlbrandbrücke dauern. Behörde sieht keinen Grund zur Sorge.

Die Hafenautobahn A 26-Ost in Hamburgs Süden könnte deutlich später fertig werden als bisher gedacht. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. „Durch die Verzögerung von bis zu zwei Jahren besteht Anlass zur Sorge, dass die A 26 bis zum Abriss der Köhlbrandbrücke nicht fertiggestellt ist und Teile des Hafens damit kaum erreichbar wären“, sagte der Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg. Der Hamburger FDP-Politiker befürchtet einen „Super-GAU“ für den Hafen. „Ich fordere alle Beteiligten auf, ihre Hausaufgaben zu machen und die A 26 schnellstmöglich zu planen und zu bauen“, sagte er.

Grund für seine Besorgnis sind Unterschiede zwischen den Datumsangaben zur Fertigstellung einzelner Teilabschnitte der Bundesregierung und der Hamburger beziehungsweise niedersächsischen Behörden. So schreibt beispielsweise die Hamburger Verkehrsbehörde auf ihrer Homepage, der letzte Abschnitt bei Wilhelmsburg soll Ende 2026 fertiggestellt werden. Die Bundesregierung geht allerdings nicht davon aus, dass der Abschnitt vor Mitte 2028 gebaut ist. Auch der Abschnitt zwischen Drochtersen und Stade wird laut Bundesministerium ebenfalls erst im Jahr 2028 fertiggestellt werden.

Massive Rückstaus befürchtet

Die A 26 gilt als wichtiges Bauvorhaben für den Hamburger Süden, das auch die Hafendurchfahrt erleichtern soll. Momentan wird dafür hauptsächlich die Köhlbrandbrücke genutzt, deren Ende aber beschlossene Sache ist. Aus einer Vorlage der Hamburg Port Authority (HPA) geht hervor, dass beim Abriss der Köhlbrandbrücke Eile geboten ist, weil die Lebensdauer rasant abnimmt. Ab 2030 drohen laut dem Dokument Leistungseinschränkungen.

Wieland Schinnenburg, Anwalt, Zahnarzt und FDP-Politiker.
Wieland Schinnenburg, Anwalt, Zahnarzt und FDP-Politiker. © Michael Rauhe | Michael Rauhe

„Zum Beispiel würde eine Einspurigkeit pro Richtung zu massiven Rückstaus und damit zu einem volkswirtschaftlichen Nachteil für die Hafenwirtschaft führen“, heißt vonseiten der HPA. Laut Hamburger Verkehrsbehörde gibt es aber keinen Grund zur Sorge. „Technisch kann die Köhlbrandbrücke so lange wie nötig in Betrieb gehalten werden“, sagte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD). Außerdem seien die Annahmen rein hypothetisch. Man werde „selbstverständlich jederzeit für die Erreichbarkeit des Hafens Sorge tragen“.