Hamburg. Sechs moderne Containerfrachter aus dem Hanjin-Bestand gehen an den dänischen Konkurrenten. Reederei verlässt Hamburg.

Sechs gecharterte Containerschiffe der insolventen südkoreanischen Reederei Hanjin werden künftig für den Marktführer Maersk aus Dänemark fahren. Das teilte die HSH Nordbank als Kreditgeber für die Schiffe mit. Dabei handele es sich um sechs Frachter der Neopanamax-Klasse mit einer Kapazität von 13.100 Standardcontainern (TEU). Das technische Management übernehme die Hamburger Döhle Group. Die Schiffe dieser Klasse sind bis zu 366 Meter lang, 49 Meter breit und haben einen Tiefgang von 15,2 und können somit durch die neuen Schleusen des in diesem Jahr eingeweihten erweiterten Panamakanals fahren.

Hanjin ist vor zwei Monaten in die Insolvenz gegangen; die Zukunft des Unternehmens und seiner Schiffe ist weitgehend unklar. Zum Zeitpunkt der Insolvenz hatte die Reederei insgesamt 141 Schiffe, davon 97 Containerschiffe. Von diesen waren 60 ausgeliehen (gechartert) und 37 im Hanjin-Besitz.

Hanjin schließt Hamburg-Filiale

Mit der Charter durch Maersk sei es gelungen, eine langfristige Perspektive für die Schiffe zu finden, sagte HSH-Risikovorstand Ulrik Lackschewitz. Ursprünglich hatte die HSH Nordbank neun Hanjin-Schiffe finanziert. Die übrigen drei waren im Zuge der Neuordnung von Bankkonsortien bei anderen Banken gelandet.

Hanjin Shipping schließt nach der Pleite auch die Tochtergesellschaft in Hamburg. Die Reederei war einst die siebtgrößte weltweit. Der Insolvenzantrag von Hanjin hatte in vielen Teilen der Welt zu Unterbrechungen von Lieferketten geführt. Vollbeladene Hanjin-Schiffe mussten auf offener See warten, weil ihnen die Zufahrt zu Häfen verweigert wurde. Die Häfen hatten Sorge, ihre Gebühren nicht zu bekommen.