Der Güterverkehr auf Deutschlands Flüssen und Kanälen zieht an, das Vorkrisenniveau haben die Schiffer aber noch nicht wieder erreicht.
Wiesbaden. Im vergangenen Jahr beförderten sie dank der rasanten Konjunkturerholung 12,8 Prozent mehr Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Daten mitteilte. Insgesamt stieg die beförderte Menge gegenüber 2009 um 26 Millionen auf 229,9 Millionen Tonnen.
Damit schipperten die Schiffe aber noch weniger Waren als vor der Krise: 2008 waren auf den Binnenwasserstraßen 245,7 Millionen Tonnen Güter transportiert worden.
Bei der Containerbeförderung konnte die Binnenschifffahrt hingegen schon 2010 Spitzenwerte erzielen. Nie zuvor seien so viele Güter in Binnenschiffscontainern befördert worden, berichteten die Statistiker.
Zugpferd für den Aufschwung der Binnenschifffahrt war 2010 der Empfang von Gütern aus dem Ausland, der um fast 20 Millionen Tonnen oder knapp ein Viertel zunahm – allerdings nach einem Einbruch um mehr als ein Fünftel in der Krise. Der Verkehr innerhalb Deutschlands erreichte nur eine niedrige einstellige Zuwachsraten von 2,8 Prozent auf 53,3 Millionen Tonnen.
Nach Produkten gab es die kräftigsten Zuwächse bei stark von der Konjunkturentwicklung beeinflussten Produkten wie Erzen und Metallabfällen (+ 35,8 Prozent), Düngemitteln (+ 28,2 Prozent) und festen mineralischen Brennstoffen (+ 25,3 Prozent), wie die Statistiker ermittelten. Trotz einer geringen Abnahme blieben Steine und Erden mit 42,8 Millionen Tonnen die wichtigste Güterabteilung für die Binnenschiffer.