San Francisco. Der US-Autoriese war Vorreiter beim autonomen Fahren. Doch ein Unfall und Elon Musk machten ihm zu schaffen. Jetzt zieht GM die Reißleine.
Eine Frau wird bei einem Unfall in San Francisco mit Wucht vor ein Robotaxi geschleudert und darunter eingeklemmt. Jedoch stoppt der fahrerlose Wagen nicht, sondern schleift die Fußgängerin meterweit mit sich. Sie überlebt schwer verletzt. Dieser schreckliche Vorfall befeuerte im vergangenen Jahr eine Debatte um die Sicherheit beim autonomen Fahren. Die Betreiberfirma Cruise hat sich davon nie erholt. Nun zieht der Mutterkonzern General Motors nach Milliarden-Ausgaben die Reißleine.
Wie der US-Autoriese am Dienstag mitteilte, gibt GM den Traum von selbstfahrenden Robotaxis auf. Stattdessen will der Konzern auf Assistenzsysteme setzen, die irgendwann autonomes Fahren in privaten Autos ermöglichen sollen. Mit der Kehrtwende will das Unternehmen jährlich eine Milliarde US-Dollar einsparen.
General Motors gibt fahrerlose Robotaxis auf
Lange arbeitete der Autobauer daran, mit seiner Tochterfirma Cruise einen fahrerlosen Taxi-Dienst aufzubauen. Das Projekt verschlang rund zehn Milliarden US-Dollar. Cruise hatte ambitionierte Wachstumspläne und wollte nach einer Reihe von US-Städten auch in Tokio starten. Es wurden bereits neuartige Fahrzeuge ganz ohne Lenkrad und Pedale getestet.
Mit dem Unfall in San Francisco fand die Expansion jedoch ein abruptes Ende. Auch weil das Management ihn zunächst harmloser wirken ließ, hatte der Vorfall schwerwiegende Konsequenzen für Cruise. Die Firma verlor die Lizenz für Beförderungs-Dienste in der Küstenstadt im Westen der USA, Fahrzeuge wurden stillgelegt, die Unternehmensleitung ausgetauscht. Erst vor wenigen Monaten nahm die GM-Tochter wieder Testfahrten auf.
Google-Schwester Waymo fährt voran
Nun verwies der Konzern darauf, dass ein Ausbau des Robotaxi-Geschäfts Zeit brauchen und erhebliche Ressourcen verschlingen würde – und der Markt zunehmend umkämpft sei.
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Aktuell ist die Google-Schwesterfirma Waymo der erfolgreichste Robotaxi-Entwickler und befördert Fahrgäste in mehreren US-Städten. Die Waymo-Wagen machen inzwischen mehr als 150.000 Fahrten mit Passagieren pro Woche. Ein weiterer Konkurrent, die zu Amazon gehörende Firma Zoox, will bald Fahrdienste unter anderem in Las Vegas und San Francisco anbieten.
HAPPENING NOW: A driverless @Waymo gets stuck making a u-turn as @VP’s motorcade arrived at the Fairmont S.F.
— LaurenABC7 (@LaurenABC7) 28. September 2024
An SFPD officer had to manually drive the vehicle out. We’re hearing this wasn’t the only one… @abc7newsbayarea pic.twitter.com/uCdiTf9lbB
Elon Musk kündigt sich als Rivale an
Über den heutigen Anbietern liegt der Schatten von Elon Musk: Der Tesla-Chef will bei dem Elektroauto-Hersteller 2026 die Produktion eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale starten. Der im Oktober vorgestellte „Cybercab“ soll zudem nur mit Kameras auskommen, während Waymo und Zoox zusätzlich auf deutlich teurere Laser-Radare setzen, die die Umgebung abtasten. Das würde Tesla einen erheblichen Kostenvorteil verschaffen.
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Viele Experten bezweifeln, dass sicheres autonomes Fahren in allen Situationen nur mit Kameras möglich ist. Doch Musk sammelte durch seine Unterstützung für den künftigen US-Präsidenten Donald Trump viel politisches Kapital. Als Folge können sich Branchenbeobachter in den USA eine lockerere Regulierung vorstellen, von der Tesla profitieren würde. Musk kündigte an, bis zu zwei Millionen Robotaxis pro Jahr bauen zu wollen.
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Apple stoppte sein Programm zur Entwicklung selbstfahrender Autos bereits im Februar nach jahrelanger Entwicklung und Milliarden-Kosten.
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