Washington. Der neue US-Präsident droht Kanada mit hohen Importzöllen. Trudeau hält dagegen. Doch Trump provoziert weiter – mit reichlich Spott.
- Trump witzelt beim Essen über Kanada als neuen US-Bundesstaat
- Dann verhöhnt der designierte US-Präsident Justin Trudeau
- Trump nennt Kanadas Premierminister einen „Gouverneur“
Wenn Donald Trump nicht weiterkommt, hebt er den Zwist gern auf die persönliche Ebene. In der Diskussion um die angekündigten Einfuhrzölle gegen Kanada, Mexiko und China hat der designierte US-Präsident sich nun einen herablassenden Spruch über den Regierungschef des großen Nachbarn im Norden erlaubt.
„Es war mir ein Vergnügen, neulich Abend mit Gouverneur Justin Trudeau aus dem großartigen Staat Kanada zu Abend zu essen“, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social – vermeintlich wertschätzend. Nur, dass Trudeau gar nicht Gouverneur ist, sondern Premierminister.
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In den USA ist Gouverneur die Amtsbezeichnung für die Regierungschefs der einzelnen Bundesstaaten. Das ist etwa vergleichbar mit einem Ministerpräsidenten in Deutschland.
Trump verhöhnt Trudeau nach Vergeltungsdrohung
Trump hatte im November angekündigt, er werde an seinem ersten Tag im Amt einen Zollsatz von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko erheben. Er verband dies mit der Forderung, die beiden Nachbarstaaten sollten den Drogenschmuggel und die illegale Migration in die USA unterbinden.
Trudeau hatte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen Kanadas gedroht, sollten die USA diesen Plan umsetzen. Um letztlich die Wogen zu glätten, war der kanadische Premier in Trumps Wahlheimat Florida gereist.
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Mit seinem frechen Post greift Trump nun einen Scherz auf, den er bei dem gemeinsamen Abendessen mit Trudeau Ende November gemacht haben soll. Medienberichten zufolge soll der Republikaner Trudeau vorgeschlagen haben, dass Kanada der 51. Bundesstaat der USA werden könne.
„Der Präsident hat Witze erzählt, der Präsident hat uns auf den Arm genommen“, sagte der kanadische Minister Dominic LeBlanc laut „Toronto Star“ im Anschluss. Er war bei dem Essen dabei.
Trump droht Kanada mit hohen Einfuhrzöllen
Trump schrieb auf Truth Social nun weiter: „Ich freue mich darauf, den Gouverneur bald wiederzusehen, damit wir unsere eingehenden Gespräche über Zölle und Handel fortsetzen können, deren Ergebnisse für alle wirklich spektakulär sein werden.“ Trudeau hat sich bislang nicht zu dem spöttischen Kommentar geäußert.
Trump zieht im 20. Januar wieder als US-Präsident ins Weiße Haus ein. Während seiner ersten Amtszeit buhlte dieser tatsächlich schon einmal ernsthaft um das Staatsgebiet eines anderen Landes. Im Sommer 2019 schlug er vor, Grönland zu kaufen und den USA einzuverleiben. Die Antwort aus Dänemark, zu dem die größte Insel der Welt politisch gehört, war deutlich: Nein, danke.
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