Hamburg. Exklusiv: Neuer Marktbericht für die Hansestadt. In welchem Bezirk die Abschläge am höchsten und wo am niedrigsten ausfallen.
In allen Hamburger Bezirken sinken die Preise für Eigentumswohnungen. Den stärksten Rückgang gab es mit 13,5 Prozent im Bezirk Bergedorf. Das geht aus dem Marktbericht für Wohnimmobilien in Hamburg des Maklers von Poll hervor, der dem Abendblatt exklusiv vorliegt. Verglichen wurde dabei die Preisentwicklung des ersten Halbjahres 2022 mit der im ersten Halbjahr 2023. Betrachtet werden stets gemeinsam Häuser und Eigentumswohnungen aus dem Bestand und Neubau.
Den geringsten Preisrückgang bei Eigentumswohnungen gab es in Hamburg-Nord mit einem Minus von sechs Prozent innerhalb eines Jahres. Allerdings werden in diesem Bezirk mit 7437 Euro je Quadratmeter Wohnfläche noch die höchsten Angebotspreise aufgerufen. Über alle Bezirke hinweg sind die Angebotspreise um 10,8 Prozent gesunken.
Immobilien: Preise für Wohnungen in Hamburg fallen zum Teil deutlich
In Harburg und Altona sanken die Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand um rund zwölf Prozent und in Wandsbek und Hamburg-Mitte um rund elf Prozent. Der beliebte Bezirk Eimsbüttel, verzeichnete einen Preisrückgang von 9,1 Prozent. Zusammen mit Altona werden hier mit rund 6500 Euro je Quadratmeter die zweithöchsten Preise für eine Eigentumswohnung aufgerufen.
Allerdings werden nach der Einschätzung von von Poll Immobilien die Objekte jetzt wieder schneller verkauft, und auch die Zahl der Angebote hat sich reduziert. In den Immobilienmarkt der Hansestadt sei wieder mehr Schwung gekommen, heißt es. Allerdings kann es sein, dass Verkäufer mit dem Angebot ihre Immobilie abwarten, weil sie aktuell nicht die Preise bekommen, die sie sich vorstellen.
Eigentumswohnungen: Käufer schauen genauer auf die Energieeffizienz
„Trotz der weiter steigenden Nachfrage bleiben Suchkunden jedoch kritisch und schauen genauer auf die Immobilienangebote“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien. „Insbesondere das Thema Energieeffizienz fließt als ein entscheidendes Kriterium zunehmend in den Immobilienkauf ein und reduziert die Kaufpreise je nach Zustand.“
Bei Eigentumswohnungen in Hamburg ging das Angebot vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2023 um 30 Prozent auf 3123 Einheiten zurück. Die Vermarktungsdauer sank von 104 Tagen auf 78 Tage.
Bis zu zehn Millionen Euro: Hamburgs teuerste Wohnungen stehen in der HafenCity
Die HafenCity – Europas größtes innerstädtisches Bauprojekt – gehört zu den attraktivsten Lagen in Hamburg. „Wer hier auf der Suche nach einer Eigentumswohnung in den bevorzugten Neubaugebieten der HafenCity ist, muss mit Quadratmeterpreisen zwischen 15.500 und 25.000 Euro rechnen“, sagt Matthias Preuß, Geschäftsstellenleiter bei von Poll Immobilien in Hamburg. „Eine große Penthouse-Wohnung mit beeindruckendem Hafenblick kann Preise von mehr als zehn Millionen Euro erzielen.“
Auf der Suche nach einer erschwinglichen Eigentumswohnung werden Käufer in den Stadtteilen Neugraben-Fischbek, Marmstorf, Heimfeld und Finkenwerder fündig. Eine Wohnung kostet hier zwischen 2200 und 4500 Euro je Quadratmeter.
Immobilien Hamburg: In den Elbvororten kosten Einfamilienhäuser mehr als fünf Millionen Euro
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern in Hamburg ging das Angebot vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2023 um 21 Prozent auf 2256 Einheiten zurück. Die Vermarktungsdauer sank von 80 Tagen auf 54 Tage.
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Vor allem bei Einfamilienhäusern zählen die Elbvororte zu den gefragtesten Premiumlagen. „Die Stadtteile Ottensen, Othmarschen, Nienstedten, Blankenese und Rissen punkten durch ihre exklusive Wasserlage und die grüne Umgebung“, sagt Sandra Lundt, Geschäftsstellenleiterin bei von Poll Immobilien in den Hamburger Elbvororten.
Einfamilienhäuser sind im Süden von Hamburg am günstigsten
Ein- oder Zweifamilienhäuser in den Elbvororten können nach ihrer Einschätzung Preise zwischen 2,5 Millionen und 5,5 Millionen Euro erzielen. In den absoluten Toplagen mit erstklassigem Elbblick werden für repräsentative Villen auch Spitzenpreise von bis zu 15 Millionen aufgerufen.
Am moderatesten fallen die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser in den Stadtteilen Finkenwerder, Langenbek oder Marmstorf aus. Hier müssen Kaufinteressenten mit Preisen zwischen 325.000 und 600.000 Euro rechnen.