Hamburg. Gewerkschaft schlägt Alarm. Vor allem für die Babyboomer könnte es schwierig werden, bezahlbaren Wohnraum im Alter zu finden.
Schon heute ist der Wohnungsmarkt in Hamburg angespannt. Die Mieten steigen, das Angebot ist knapp. Nun warnt die Gewerkschaft IG Bau (Bauen-Agrar-Umwelt) vor der sogenannten grauen Wohnungsnot. Im Klartext: Mittelfristig würden vor allem altersgerechte Wohnungen in der Hansestadt fehlen.
Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit für Städte und Kreise herausgegeben hat. „In den kommenden Jahren werden in der Hansestadt immer mehr ältere Menschen eine barrierearme Wohnung brauchen – ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl“, sagt IG-Bau-Bezirkschef Achim Bartels.
Immobilien in Hamburg: Altersgerechte Wohnungen sind Mangelware
Nach Angaben des Pestel-Instituts benötigten bereits heute mehr als 54.000 Haushalte in Hamburg eine Seniorenwohnung, die so ausgestattet sein müsste, dass man sich in ihr barrierearm bewegen kann. In 20 Jahren würden in Hamburg nach Berechnungen der Wissenschaftler dann über 65.400 solcher Wohnungen gebraucht. Schon jetzt herrsche ein massiver Mangel an Seniorenwohnungen, so die IG Bau.
„Und demnächst gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Dann steuern wir sehenden Auges auf eine ‚graue Wohnungsnot‘ zu“, so Bartels. Nach Berechnungen des Pestel-Instituts werden in 20 Jahren 393.100 Menschen in Hamburg zur Altersgruppe „67plus“ gehören, das sind gut 87.000 mehr als heute.
Wohnungen für ältere Menschen fehlen in Hamburg
Neben dem Mangel an altersgerechten Wohnungen befürchtet die IG Bau auch eine zunehmende Altersarmut durchs Wohnen. Das Problem für die Babyboomer: Ein sinkendes Rentenniveau trifft auf höhere Mieten und Nebenkosten.
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„Wenn die Wohnkosten weiter in dem Tempo der letzten Jahre steigen, werden viele Senioren, die damit heute längst noch nicht rechnen, ihren Konsum einschränken müssen. Ältere Menschen werden die hohen Mietpreise oft kaum noch bezahlen können. Für viele wird es dann finanziell richtig eng. Deshalb werden auch in Hamburg künftig deutlich mehr Menschen als heute auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben“, so Bartels. Die Forderung der IG Bau: Es müssen mehr preiswerte und vor allem altersgerechte Wohnungen in der Stadt gebaut werden.