Hamburg. Fast jede zehnte angebotene Immobilie in Hamburg hat bereits eine Stromheizung. Bei welcher Heizungsart die Stadt schlecht abschneidet.

Noch dominiert die Gasheizung in den in Hamburg zum Verkauf angebotenen Immobilien, doch mit einem Anteil von 9,2 Prozent hat die Wärmepumpe schon einen erstaunlich großen Anteil.

Fast jede zehnte im ersten Quartal 2023 angebotene Immobilie hat damit eine Wärmepumpe, ermittelte von Poll Immobilien.

Immobilien: Wärmepumpen – So weit ist Hamburg im Deutschland-Vergleich

Mit dem Anteil von 9,2 Prozent liegt Hamburg im Vergleich zu den anderen sieben größten deutschen Städten Stuttgart, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Berlin und München an der Spitze. Leipzig mit 9 Prozent Anteil an Luft-Wasser oder Erdwärmepumpen folgt gleich auf dem zweiten Platz und München mit 7,4 Prozent Wärmepumpen auf dem dritten Rang.

Köln hat mit 2,5 Prozent den geringsten Anteil an der mit Strom betriebenen Heizung. Von Poll Immobilien hat dazu die zum Verkauf stehenden Immobilien in den acht größten Städten im ersten Quartal 2023 ausgewertet.

Jede zweite zum Verkauf stehende Immobilie in Hamburg wird mit Gas geheizt

Nach den Plänen der Bundesregierung soll mit dem Gebäudeenergiegesetz, das nach der Sommerpause im Bundestag beschlossen werden soll, die mit Strom betriebene Wärmepumpe zur am weitesten verbreiteten Heizung werden.

Noch dominiert in allen acht Städten die Gasheizung. Die zum Verkauf stehenden Immobilien in Stuttgart, Leipzig und Düsseldorf kommen dabei sogar auf einen Anteil von 60 bis 64 Prozent. In Hamburg wird rund jede zweite Immobilie mit Gas beheizt (51,8 Prozent). In München ist der Gasheizungsanteil mit 41,4 Prozent am geringsten.

Gasheizung kann mit Solarthermieanlage aufgerüstet werden

„Wir beobachten, dass Kaufinteressenten Gasheizungen weiterhin akzeptieren, sofern sie nicht zu alt sind und die Möglichkeit besteht, sie mit einer Solarthermieanlage zu ergänzen“, sagt Daniel Ritter, Geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien.

Eine Solarthermieanlage nutzt die Sonnenstrahlung, um Wasser zu erwärmen. So kann im Sommer das Brauchwasser mit Sonnenergie erzeugt werden, was bis zu 20 Prozent Erdgas einspart. In einem verregneten Sommer wie diesem ist es weniger.

Heizen: Bei Fernwärme liegt Hamburg auf dem vorletzten Platz

In Hamburg ist diese Solar-Zusatzheizung unter den acht größten Städten mit einem Anteil von 2,6 Prozent mit Abstand am stärksten verbreitet und in Berlin mit 0,7 Prozent am geringsten. Leipzig liegt mit einem Anteil von 1,6 Prozent auf dem zweiten Rang.

Am zweithäufigsten wird bei angebotenen Häusern und Eigentumswohnungen in den acht größten Städten Fernwärme als Energieträger genutzt. Mit 36,5 Prozent und 32,2 Prozent weisen Berlin und München die meisten Immobilienangebote in diesem Segment auf. Hamburg hat mit 20,7 Prozent einen der geringsten Anteile an Fernwärme und liegt unter den acht Städten nur noch vor Stuttgart mit 11,6 Prozent.

Heizen: Ölheizungen sind Argument für Preisreduzierungen beim Verkauf

Mit großem Abstand zu Gas und Fernwärme belegt Heizöl den dritten Platz unter den Energieträgern bei Immobilienangeboten im ersten Quartal 2023. Den größten Anteil an Häusern und Eigentumswohnungen, die mit Heizöl beheizt werden, verzeichnet Berlin mit 12,1 Prozent. In München, Hamburg und Stuttgart sind es rund 11 Prozent.

„Ölheizungen waren bereits vor der Energiekrise und dem geplanten Heizungsgesetz nicht beliebt. Schon damals haben Kaufinteressenten dieses Argument in den Verhandlungen dazu genutzt, um den Preis nach unten zu korrigieren. Dieses Phänomen hat sich nun nochmals verstärkt“, sagt Immobilienexperte Ritter. „In den meisten Fällen ziehen Kaufinteressenten eine Gasheizung einer Ölheizung vor. Voraussetzung dafür ist, dass die Gasheizung den aktuellen Standards entspricht und nicht zu alt ist.“ Die Lebensdauer einer Gasheizung, die regelmäßig gewartet wird, beträgt bis zu 30 Jahre.