Hamburg. Anlagen in ukrainischer Hafenstadt bleiben zum Schutz der Mitarbeiter vorerst bis Montag zu. Keine Beladung von Getreideschiffen mehr.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG schützt ihre Mitarbeiter in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vor den zunehmenden Raketenangriffen der Russen. „Die Sicherheit der Beschäftigten hat für die HHLA die höchste Priorität. Aufgrund der aktuellen Lage wurde beschlossen, unseren Terminal kurzfristig bis Montag zu schließen“, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage des Abendblatts.
Der Hafenkonzern betreibt seit 2001 den größten und modernsten Containerterminal der Ukraine mit sechs Containerbrücken und elf Portalkränen. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs wurde der wasserseitige Containerumschlag gesperrt.
Krieg in Ukraine: HHLA schließt Containerterminal in Odessa kurzzeitig
Der landseitige Betrieb wurde allerdings aufrechterhalten. Von den ursprünglich 480 Beschäftigten war aber nur noch eine Rumpfmannschaft auf dem Terminal. Ein Teil der ukrainischen HHLA-Beschäftigten wurde zum Militärdienst beordert, andere Mitarbeiter nach Hause geschickt. Die HHLA bezahlt die Löhne weiter.
Zudem war der CTO seit Ende vergangenen Jahres aktiv am Getreideumschlag beteiligt und hat wasserseitig Getreideschiffe abgefertigt, sofern die Situation dies zugelassen hat. „Aufgrund des aktuellen Stopps des Getreideabkommens findet derzeit kein Umschlag statt. Der CTO ist allerdings bereit, den Umschlag jederzeit wiederaufzunehmen“, so die HHLA-Sprecherin.
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Hafen Hamburg: Standort der HHLA in Odessa – Containerterminal nicht beschädigt
Nach dem Auslaufen des Getreideabkommens und der teilweisen Zerstörung der Brücke auf die Krim hat Russland in den vergangenen Tagen seine nächtlichen Raketenangriffe auf Odessa intensiviert und auch Hafenanlagen getroffen.
Der Containerterminal sei aber von den aktuellen Angriffen nicht betroffen und weiterhin unbeschadet. „Zu möglichen Beschädigungen im übrigen Hafen von Odessa können wir als Terminalbetreiber keine Auskunft geben“, sagte die Unternehmenssprecherin dem Abendblatt.