Hamburg. Die Stromversorgung auf dem Hafenterminal läuft wieder, aber die Bevölkerung leidet weiterhin unter der russischen Invasion.
Tagelang bangte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) um ihr Containerterminal im ukrainischen Hafen von Odessa, weil aufgrund der russischen Angriffe auf die Infrastruktur die Stromversorgung unterbrochen war. Doch nun hat sich die Lage stabilisiert. „Die Gesamtlage in der Region Odessa hat sich beruhigt. Es gab keine weiteren Angriffe oder Alarme am Wochenende“, sagte ein Sprecher des Hafenkonzerns.
HHLA: 23 Mitarbeitende in Odessa im Einsatz
„Die Stromversorgung in den Terminals sowie in anderen kritischen Infrastrukturgebäuden in Odessa funktioniert seit Donnerstag ohne Unterbrechungen. Die Stromversorgung in den zivilen Wohngebieten in der Region ist hingegen immer noch sehr eingeschränkt und durch Ausfälle beeinträchtigt.“
23 Mitarbeiter seien aktuell auf dem Terminal im Einsatz. Sie führten regelmäßige Wartungsarbeiten durch und kontrollierten die IT-Infrastruktur. Das HHLA-Containerterminal arbeitet in einem sehr eingeschränkten Betrieb regelmäßig für Straße und Schiene. Seetransporte seien nicht möglich.
HHLA und Mitarbeitende spenden Waren im Wert von 150.000 Euro
Unterdessen hat die HHLA dringend benötigte Hilfsgüter über ihr eigenes europäisches Netzwerk auf den Weg nach Odessa gebracht. Am Sonntag haben drei Container mit medizinischen Hilfsgütern Hamburg in Richtung der ukrainischen Hafenstadt verlassen. Bezahlt wurden die Waren durch die Spenden der HHLA-Beschäftigten und aus einem Hilfsfonds des Unternehmens.
- Ist die Elbe nicht tief genug? Reeder noch nicht in Sorge
- Mister Wasserstoff geht – was von seiner Arbeit bleibt
- Wie die Elbvertiefung Rot-Grün in Hamburg entzweit
Im Rahmen einer internen Sammelaktion hatten die Mitarbeiter in Hamburg und auf dem italienischen HHLA-Terminal in Triest knapp 70.000 Euro gespendet. Der Unternehmensvorstand stockte diese Summe aus dem Hilfsfonds auf, in den das Unternehmen Ende März eine Million Euro eingezahlt hat. Für rund 150.000 Euro hat die HHLA somit Waren gekauft, die laut des Hilfsstabs in der Region Odessa dringend benötigt werden: medizinische Hilfsgüter wie OP-Handschuhe und Verbandsmaterial.
HHLA-Vortandschefin fühlt sich zur Hilfe verpflichtet
Über die Bahntochter Metrans sowie unternehmenseigene Speditionen werden die Hilfsgüter nach Odessa geschafft. Unterstützung erhielt die HHLA bei der Beschaffung und den Ausfuhrformalitäten durch die Non-Profit-Organisation Humanitarian Logistics Organisation.
„Die HHLA steht zu ihrer Verantwortung für ihre ukrainischen Beschäftigten und deren Angehörigen in Odessa. Darüber hinaus fühlen wir uns angesichts des Leids der Bevölkerung in der Ukraine zur humanitären Hilfe verpflichtet“, sagte Vorstandschefin Angela Titzrath.