Hamburg. IG Metall kritisiert Moia-Mutter VW, verlangt 5,2 Prozent mehr Geld für Fahrer und will Haustarifvertrag durchsetzen. Warnstreik droht.

Streit um die Bezahlung beim Hamburger Sammeltaxi-Dienst Moia. Die IG Metall verlangt für die rund 1000 Beschäftigten der Moia Operations GmbH in Hamburg und Hannover einen Tarifvertrag und damit verbesserte Arbeitsbedingungen.

Konkret geht es um eine zeitnahe Entgelterhöhung um 5,2 Prozent und einen Inflationsausgleich. Aktuell verdienen die Fahrer bei Moia laut IG Metall 13 Euro in der Stunde. Damit hätten sie „die geringsten Entgelte im Volkswagenkonzern“, zu dem Moia gehört.

Gewerkschaft droht beim Fahrdienst Moia mit Warnstreiks

Die IG Metall möchte bei Moia nun einen Haustarifvertrag durchsetzen, der sich an den Regelungen der Konzerntochter Volkswagen Group Services orientiert.

Am vergangenen Donnerstag hat laut Gewerkschaft die erste Verhandlungsrunde mit der Moia-Leitung in Hamburg stattgefunden. Der Arbeitgeber hätten unter Verweis auf die Kostenstruktur ein konkretes Angebot zur Entgeltsteigerung abgelehnt.

Die Beschäftigten seien am heutigen Dienstag auf Betriebsversammlungen über den Stand der Verhandlungen informiert worden. Am Ende sei es dann zu „einer kurzen Protestaktion“ gekommen.

„Bei Moia arbeiten doch Menschen in einem Projekt für Volkswagen auf dem Weg zum autonomen Fahren. Wer ein solches Ziel erreichen will, der kann nicht die Augen vor der Realität und den Interessen dieser Beschäftigten verschließen. Ein solches Projekt kostet Geld und ist nicht als Billignummer zu haben“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch.

Höhere Löhne für Moia-Fahrer gefordert

Die Moia-Geschäftsführung soll nun um eine Bedenkzeit bis Ende August gebeten haben. Bis dahin soll es Gespräche im Volkswagenkonzern geben. „Sollte es bis Ende August 2023 kein vernünftiges Angebot geben, wird sich die Lage deutlich verschärfen. Dann ist mit Aktionen und Warnstreiks zu rechnen. Hierfür werden die Beschäftigten dann sorgen“, sagte Reusch.

Moia war bis zum frühen Dienstagnachmittag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.