Hamburg. Innenstadt und HafenCity dagegen bei Firmen immer beliebter. Was dahintersteckt und wie die Mieten sich entwickeln.

Die Nachfrage nach Hamburger Büroimmobilien ist rückläufig. Im ersten Halbjahr verzeichneten die Vermittler einen Gesamtflächenumsatz von 233.000 Quadratmetern – ein Minus von knapp 29 Prozent zum gleichen Zeitraum 2022, wie aus einer Auswertung des Maklers Engel & Völkers hervorgeht. Auffällig: Zentrale Lagen wie die Innenstadt und die HafenCity bleiben besonders begehrt. 41,3 Prozent des Flächenumsatzes am lokalen Büromarkt entfielen laut Studie auf Objekte in diesem Bereich.

„Der Trend, dass sich Unternehmen bevorzugt in den Toplagen einmieten, hat sich als signifikant und nachhaltig erwiesen“, sagt Oliver Horstmann, Bereichsleiter Büroimmobilien und Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. Er führt diese Entwicklung vor allem auf die Situation am Arbeitsmarkt zurück: Für gesuchte Fachkräfte sei die zentrale Lage eines Büros ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Stellenauswahl.

Büroflächen in Hamburg weniger nachgefragt

Beschäftigte wiederum würden durch ein attraktives Umfeld besonders motiviert, aus dem Homeoffice ins Büro zurückzukehren. Die Spitzenmiete für Büros in den sogenannten A-Lagen liegt laut Engel & Völkers unverändert bei 35 Euro pro Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete in ganz Hamburg sei derweil geringfügig von 21 Euro (2022) auf 20,80 Euro gesunken.

In den ersten sechs Monaten gab es in Hamburg nur sieben Großabschlüsse (mehr als 5000 Quadratmeter). Die drei größten waren: RTL (Gruner + Jahr) mit 17.200 Quadratmetern an der Koreastraße, die Stadt Hamburg mit 9850 Quadratmetern am Alten Wall und die Deutsche Giganetz mit 7255 Quadratmetern an der Willy-Brandt-Straße. Der durchschnittliche Büroflächen-Leerstand beträgt aktuell 3,4 Prozent.

Büroflächen in Hamburg: HafenCity bei Unternehmen begehrt

Die größte Herausforderung für den Neubau in besonders attraktiven Lagen sind für Horstmann die hohen Baukosten verbunden mit den gestiegenen Hypothekenzinsen. Für das zweite Halbjahr 2023 erwartet er keine großen Veränderungen: Weder Leerstand noch Mieten würden in bevorzugten Lagen zurückgehen. Schaut man auf das Gesamtjahr 2023, so geht Engel & Völkers von einem Flächenumsatz in Höhe von maximal 500.000 Quadratmetern aus. Das wären knapp 16 Prozent weniger als 2022.