Hamburg. Elbtaxi-Pilotphase soll 2024 starten. Die Boote kommen auf Bestellung und sind schneller als Fähren. Wie der Service funktioniert.
Pendlern und anderen Menschen, die schnell in Hamburg durch den Hafen fahren wollen, bietet sich womöglich bald eine Alternative. Anstatt an der Haltestelle auf die öffentliche Fähre der Hadag warten zu müssen, sollen sie sich ein Wassertaxi bestellen können, das sie schnell und unkompliziert zur anderen Seite bringt. Elbtaxi heißt das Unternehmen, das mit diesem Service so schnell wie möglich starten will.
Funktionieren soll das Wassertaxi wie sein Pendant auf der Straße. Es kommt auf Bestellung, die über eine App ausgelöst wird, und fährt seinen Fahrgast, wohin er wünscht. Dabei umfasst das Operationsgebiet rund 16 Kilometer: von Blankenese bis nach Entenwerder.
Hamburger Firma will Wassertaxis im Hafen anbieten
In dieser Woche hat eine erste Testfahrt unter Anwesenheit des Oberhafenamtes mit einem Boot stattgefunden, das sonst zwischen den Ostfriesischen Inseln pendelt. „Die Testfahrt diente einer Ersteinschätzung, ob der Fahrzeugtyp für den Passagiertransport im Hamburger Hafen geeignet sein könnte“, sagte Sinje Pangritz von der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA). Das Projekt befinde sich aktuell in einer Machbarkeitsuntersuchung.
Wenn es nach Andreas Sasse, einem der drei Hamburger Gründer geht, soll das Elbtaxi aber so schnell wie möglich an den Start gehen. „Mein Wunsch wäre es, wenn wir heute in einem Jahr die ersten Wassertaxis in einer Pilotphase aufs Wasser bringen könnten“, sagt er dem Abendblatt. Das Potenzial sei riesengroß.
Elbtaxi orientiert sich dabei an den „Watertaxis“, die aus dem Hafen von Rotterdam nicht mehr wegzudenken sind „Die Wassertaxis in Rotterdam befördern jährlich zweieinhalb Mal so viele Menschen, wie die Stadt Einwohner hat“, so Sasse.
Wassertaxis im Hamburger Hafen wären viel schneller als Hadag-Fähren
Der Vorteil ist die hohe Geschwindigkeit. Während größere Schiffe im Hafen langsam fahren müssen, wollen die Wassertaxis 30 Knoten schnell sein (umgerechnet etwa 55 km/h). Eine Fahrt von Finkenwerder an die Landungsbrücken würde dann statt 27 nur noch neun Minuten dauern, so Sasse.
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Das hätte zwar seinen Preis: Anstatt 3,60 Euro für das HVV-Ticket müsste der Fahrgast wohl etwa 10,50 Euro entrichten. Noch stehen die Preise aber nicht endgültig fest.
Aber zweierlei ist laut Sasse klar: „Wir wollen deutlich schneller und billiger sein als ein Straßentaxi. Und für größere Gruppen, etwa Familien, muss es Rabatte geben.“