Hamburg. Modehändler ist erneut in der Insolvenz und macht bundesweit 122 von 171 Geschäften dicht. Wo es in Hamburg weitergeht.
Erneut verschwindet ein bekannter Modehändler aus der Hamburger City. Gerry Weber schließt seinen Flagship-Store in der Einkaufspassage Hamburger Hof am Jungfernstieg. Das Unternehmen hat am Montag nach 2019 zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet. Im Zuge eines Sanierungsprogramms sollen 122 der aktuell 171 Läden in Deutschland geschlossen werden.
In Hamburg sind neben der City-Filiale die Standorte im Rahlstedt-Center und im Einkaufstreffpunkt Farmsen betroffen. Damit trennt sich der Bekleidungshersteller mit Sitz in Halle/Westfalen von der Hälfte der bislang sechs Geschäfte in der Hansestadt.
Gerry Weber: Nur die profitablen Filialen bleiben
„Unsere Läden in Bergedorf, im Elbe-Einkaufszentrum in Osdorf und im Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel werden fortgeführt“, sagte Firmensprecherin Christina Herrmann auf Abendblatt-Anfrage. „Wir konzentrieren uns auf den gesunden Kern von Gerry Weber mit attraktiven eigenen Stores in durchweg guten Lagen“, hatte Firmenchefin Angelika Schindler-Obenhaus zuvor erklärt. Dazu gehört auch, dass sich Gerry Weber wieder verstärkt auf den Großhandel konzentrieren werde.
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Der Schock bei den Beschäftigten von Gerry Weber ist groß. Schon in den nächsten Tagen soll laut Firmensprecherin Herrmann der Räumungsverkauf in den vor der Schließung stehenden Filialen beginnen. Bis spätestens Ende September ist im Hamburger Hof, in Rahlstedt und Farmsen Schluss. In der Hansestadt sind 18 Beschäftige betroffen. Eine Mitarbeiterin wechselt den Angaben zufolge an einen anderen Standort. Insgesamt fallen 350 Vollzeitarbeitsplätze in dem Unternehmen weg.