Hamburg. Studie nennt zwei Landkreise, die besonders attraktiv für Käufer sind. Doch Hamburg-Pendler müssen dafür einiges in Kauf nehmen.

Die Landkreise Rotenburg/Wümme (Niedersachsen) und Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) haben eines gemeinsam: Sie liegen zwar nicht allzu weit von Hamburg entfernt, doch die tägliche Pendelei von dort zur Arbeit in die Hansestadt ist zumeist zeitraubend. Dennoch und trotz aller Verwerfungen am Immobilien- und Kreditmarkt, kann der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung in den ländlichen Regionen interessant sein. Jedenfalls für Pendler, die weite Wege nicht scheuen, oder für Investoren, die im neu erworbene Objekt gar nicht selbst wohnen, sondern es stattdessen vermieten wollen.

Zu diesem Ergebnis kommt das Hamburgische WeltWirtschaftinstitut (HWWI), das für den Postbank Wohnatlas 2023 aktuelle Kaufpreise mit Mieten in Beziehung gesetzt hat und zudem eine Prognose gibt, wie sich die Immobilienpreise bis 2035 regional entwickeln werden. Dazu hat das HWWI den sogenannten Vervielfältiger berechnet.

Leben im Grünen – wo Immobilienkauf nahe Hamburg noch lohnen kann

Der Wert sagt, mit wie vielen durchschnittlichen Jahresnetto-Kaltmieten der Immobilienkauf finanziert werden kann. In Rotenburg und Ludwigslust-Parchim sind das jeweils 24,8. Es sind im bundesweiten Vergleich zwar nicht die niedrigsten, aber doch eher geringe sehr Werte. In Hamburg beträgt der Vervielfältiger 43,5 – es ist der höchste Wert unter den sieben größten deutschen Städten.

Mehr noch: Während die Immobilienpreise vielerorts teils drastisch fallen, sagt das HWWI für beide Landkreise einen – wenn auch leichten – Anstieg voraus. In Rotenburg um knapp 0,3 Prozent pro Jahr, in Ludwigslust-Parchim um 0,06 Prozent in jedem Jahr bis 2035. Tatsächlich vergleichbar macht der Vervielfältiger die Immobilienpreise in Stadt und Land aber nicht. Selbstnutzer, die pendeln, müssen die Fahrtkosten auf dem Weg zur Arbeit einberechnen. Und den Verlust an qualitativ hoher Lebenszeit in Bahn, Bus oder Auto.