Hamburg. Nach der heftigen Kritik wegen endloser Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen gelobt die Bundespolizei nun Besserung.
Nach der harschen Kritik wegen massiv langer Wartezeiten und endloser Schlangen an den Sicherheitskontrollen am Hamburger Flughafen reagiert nun die Bundespolizei. Zusammen mit dem Dienstleister FraSec bilde man eine Taskforce, um die Situation zu stabilisieren, sagte Bundespolizei-Sprecher Jörg Ristow am Donnerstag.
Man ergreife „alle notwendigen Maßnahmen, um die Einschränkungen und Wartezeiten für die Reisenden in dieser herausragenden Situation so gering wie möglich zu halten. Neben dem Service, der uns als eigene Erwartungshaltung sehr wichtig ist, nehmen wir unseren Sicherheitsauftrag, die Luftsicherheitskontrolle, sehr ernst“, hieß es in einer Mitteilung weiter.
Flughafen Hamburg: Bundespolizei richtet Taskforce für Sicherheitskontrollen ein
In den vergangenen Wochen war es am Hamburger Flughafen immer wieder zu Menschenschlangen an der Sicherheitskontrolle gekommen, die Wartezeit lag oft bei mehr als einer Stunde. Er habe rund 100 Minuten in solch einer Schlange verbracht, empörte sich etwa ein Geschäftsmann und Abendblatt-Leser. „Viele Passagiere werden ihren Flug verpasst und wie ich großen Stress gehabt haben, das ist ein katastrophales Erscheinungsbild für Hamburg.“
Doch nicht nur viele Reisende verloren die Geduld und das Verständnis für das Chaos, auch der Flughafen selbst prangerte die Missstände öffentlich an und übte heftig Kritik. „Die derzeitigen Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle entsprechen nicht den Erwartungen, die wir als Flughafen an den Service der Bundespolizei und deren Dienstleister FraSec haben“, hatte Airport-Sprecherin Katja Bromm dem Abendblatt Anfang der Woche gesagt.
Flughafen Hamburg: Mobile Einsatzkräfte sollen FraSec unterstützen
Nun sollen mobile Einsatzkräfte der Bundespolizei das FraSec-Personal bei einfachen Aufgaben wie der Kommunikation mit den Reisenden oder der Rückführung der Gepäckwannen unterstützen. Für Tätigkeiten wie das Auswerten der Handgepäck-Röntgenscanner würden jedoch „speziell ausgebildete Luftsicherheitsassistenten des Dienstleisters“ benötigt, die zur Überbrückung von anderen Standorten nach Hamburg beordert worden seien, heißt es bei der Behörde weiter.
Die Bundespolizei will zudem prüfen, ob sich die Sicherheitsdienstleister der Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen künftig gegenseitig unterstützen können. Die Behörde und ihr Dienstleister leiden schon seit Längerem an einem Personalproblem, das in den vergangenen Wochen durch hohe Krankenstände noch verschärft wurde.
Flughafen Hamburg: Was Reisende gegen lange Wartezeiten tun können
Flughafen und Bundespolizei weisen Reisende erneut auf den kostenlosen Slot&Fly-Service hin, über den ein 15-minütiges Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle gebucht werden kann. Weitere Tipps: Handgepäck sollte möglichst gering gehalten werden. Flüssigkeiten dürfen maximal 100 Milliliter beinhalten und müssen in einem durchsichtigen Ein-Liter-Beutel verstaut werden. Wer mit dem Auto kommt, sollte vorab einen Parkplatz reservieren. Und grundsätzlich sollten Fluggäste mindestens zwei Stunden vor Abflug am Airport sein.
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Zumindest am grundsätzlich eher ruhigen Himmelfahrtstag schien das neue Konzept bis zum Nachmittag aufzugehen. „Aktuelle Wartezeit an der Sicherheitskontrolle: 10 bis 20 Minuten“, meldete der Hamburg Airport gegen 16 Uhr auf seiner Internetseite.