Hamburg. Digitalszene trifft sich ab Dienstag beim OMR Festival. Neben Vorträgen und Diskussionen gibt es auch Livekonzerte. Alle Details.

Wer in diesen Tagen das digitale berufliche Netzwerk LinkedIn öffnet, kommt kaum um Ankündigungen und Vorfreude-Posts von Unternehmern und Medienschaffenden über eines „der“ Festivals der Marketingbranche herum. 70.000 Besucherinnen und Besucher sind es, mit denen Veranstalter Philipp Westermeyer rechnet und die alle im Schnitt gut 400 Euro für den Eintritt in das „digitale Universum“ bezahlt haben. 799 Euro sind es sogar für diejenigen, die Zutritt zur „Finance-Forward-Konferenz“ haben möchten.

Vier Tage lang sperrt die Stadt wegen des OMR Festivals einen Teil der Karolinenstraße komplett und wer in diesen Tagen ein Hotelzimmer in Hamburg sucht, der findet Angebote für 1000 Euro und mehr – pro Nacht. Doch was genau ist das eigentlich für eine Veranstaltung, die auf dem Gelände der Messehallen zwischen dem 9. und 10. Mai Zehntausende Menschen aus Deutschland und dem Ausland anzieht?

OMR: Festival mit Zehntausenden Besuchern

Im Prinzip ist es „eine große Messe, bei der viele Menschen zusammenkommen, die in der Digitalwirtschaft und angrenzenden Branchen eine Rolle spielen.“ Das sagt Veranstalter Philipp Westermeyer zumindest selbst über das OMR Festival, wobei OMR für Online Marketing Rockstars steht.

OMR-Chef Philipp Westermeyer (l.) und Geschäftsführer Jasper Ramm holen so viele Menschen nach Hamburg, dass während des OMR Festivals die Hotelpreise geradezu explodieren.
OMR-Chef Philipp Westermeyer (l.) und Geschäftsführer Jasper Ramm holen so viele Menschen nach Hamburg, dass während des OMR Festivals die Hotelpreise geradezu explodieren. © dpa | Jonas Walzberg

Internationale Aussteller wie Google, Meta, TikTok und Co., aber auch deutsche Firmen wie SAP oder Audi, die sich laut Westermeyer de facto ebenso zu Digitalunternehmen entwickeln, sind dabei und stellen ihre neuesten Produkte vor. Zudem spielen über 40 Künstlerinnen und Künstler Livekonzerte, darunter etwa der US-amerikanische Rapper Macklemore oder der Hamburger Jan Delay. Mehr als 800 Rednerinnen und Redner aus der ganzen Welt nehmen zudem an Podiumsdiskussionen teil.

OMR: Erst die Arbeit, ab 18 Uhr das Vergnügen

Da in der Branche vorwiegend junge Leute arbeiteten, sei der „Spirit“ einfach anders als etwa bei einer Industriemesse, so der Veranstalter. Deshalb stünden neben dem fachlichen Input und Podiumsdiskussionen auf den „Stages“ auch Geselligkeit und Spaß auf dem Programm. Zwischen 10 und 24 Uhr können sich Besucherinnen und Besucher also auf der Messe für das sogenannte digitale Universum treiben lassen und ab 18 Uhr tanzend ihr Afterwork begehen – so wie es „die gute alte OMR-Tradition“ besage.

Dass ein Ticket knapp 400 Euro kostet, sei zum einen der Einfachheit halber geschuldet sowie der Forderung der Aussteller, ein fachlich „hochwertigeres“ Besucherpublikum im Vergleich zu den vergangenen Jahren anzulocken. Bisher konnten Besucher zumindest auf einen sogenannten Expo-Pass für 49 Euro ausweichen, der weniger Leistungen als höherpreisige Festival-Pässe enthielt.

Wolle man das Niveau aber erhöhen, so erklärt es Westermeyer, gehe das angesichts der „nach wie vor sehr hohen Nachfrage fast nur über den Preis“.

OMR: Ein Festival an vielen Orten in Hamburg

Doch dieser entscheidet nicht alleine, was die Besucherinnen und Besucher am Ende sehen. Wer an sogenannten Masterclasses teilnehmen will, also „exklusiven“ 90 Minuten, in denen OMR-Partner „detailliertes Wissen“ zu unterschiedlichsten Themen vermitteln, musste sich vorher bewerben. Ebenso für die sogenannten Guided Tours, bei denen Besucherinnen und Besucher je nach Kerninteresse durch die zahlreichen Hallen geführt werden.

Doch auch abseits der Messehallen werde Hamburg den Veranstaltern nach zum „Hotspot der Digital- & Marketingwelt“. An verschiedenen Standorten, verteilt über die ganze Stadt, sollen Besucherinnen und Besucher neue Kontakte knüpfen, networken und sich austauschen. So etwa bei einem Frühstück, einem Workshop oder in einer Cocktailbar.