Hamburg. Maersk erweitert sein Containerterminal um zwei Millionen Standardcontainer. Was das für Hamburg bedeutet.

Der Hamburger Hafenkonkurrent Rotterdam baut seinen Containerhafen kräftig aus. APM Terminals, einer der weltweit führenden Betreiber von Containerterminals und Teil der dänischen Reederei-Gruppe A.P. Moller-Maersk, hat die Erweiterung seines Terminals Maasvlakte II in Rotterdam bekannt gegeben.

Das Projekt umfasst eine Fläche von etwa 47,5 Hektar (65 Fußballfelder) mit einem 1000 Meter langen Tiefsee-Kai. Die neuen Kaimauern werden derzeit vom HafenbetriebRotterdam errichtet und sollen bis Mitte 2024 fertiggestellt sein. Die Erweiterung wird die Kapazität des Terminals um etwa zwei Millionen Standardcontainer (TEU, 20-Fuß-Container-Äquivalent) erhöhen. Der neue Bereich wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb genommen.

Hamburger Hafen: Rotterdam baut aus und erhöht so Wettbewerbsdruck

Der zusätzliche Bereich des Terminals soll klimaneutral laufen und vollständig automatisiert sein. Zusätzlich wird er mit einem Landstromanschluss ausgestattet. „Die Entscheidung von APM Terminals, das Terminal zu erweitern und Rotterdam als Drehscheibe für die eigenen westeuropäischen Aktivitäten zu wählen, freut uns sehr. Diese zusätzliche Terminalkapazität wird für die effiziente und nachhaltige Abwicklung des steigenden Containeraufkommens in den kommenden Jahren dringend benötigt“, sagte Allard Castelein, Chef des Hafenbetriebs Rotterdam.

Auswirkungen des Ausbaus auf den Hamburger Hafen sind noch unklar

Zusätzlich zur Terminalerweiterung wird für Star Container Services, einer Tochtergesellschaft von A.P. Moller-Maersk, ein etwa 16 Hektar großes Leerdepot gebaut, das sich ebenfalls auf dem Gelände direkt neben dem Terminal Maasvlakte II befindet.

Welche konkreten Auswirkungen der Ausbau für den Hamburger Hafen hat, ist noch nicht abzusehen. Feststellen lässt sich aber, dass der Wettbewerbsdruck damit weiter zunimmt. Zudem wird erwartet, dass Maersk mehr Ladung nach Rotterdam leiten wird, um den Betrieb seines eigenen Terminals zu erhöhen. In Hamburg wurden im vergangenen Jahr 8,3 Millionen TEU umgeschlagen, in Rotterdam waren es 14,4 Millionen.