Hamburg. Was Hamburg Rotterdam und Antwerpen voraushat und warum das nur ein schwacher Trost ist.

Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Den europäischen Konkurrenzhäfen ist es nicht viel besser gegangen, sodass Hamburg im Vergleich zu ihnen glücklicherweise nicht zusätzlich an Boden verloren hat. Doch das ist nur ein schwacher Trost.

Zum einen wirtschaften die Häfen Rotterdam und Antwerpen auf einem ganz anderen Niveau. In Rotterdam werden annähernd 15 Millionen Standardcontainer (TEU) im Jahr verladen in Antwerpen sind es zwölf. Da sind geringe Rückgänge leichter zu verkraften als in Hamburg. Zum anderen haben frühere Analysen gezeigt, dass sich Hamburg schwerer aus Krisen befreien kann als die anderen Häfen. Sprich: Gehen die Umschlagsmengen an der Elbe erst einmal zurück, kann das nur schwer wieder aufgeholt werden.

Hamburger Hafen muss sich also doppelt anstrengen

Der Hamburger Hafen muss sich also doppelt anstrengen, will er auf alte Wachstumspfade zurückkehren. Unglücklicherweise sind die Vorzeichen nicht besonders gut: Die Reedereien bringen immer mehr außergewöhnlich große Containerschiffe auf den Markt. Die lassen sich in den anderen Großhäfen ohne Tiefgangsbeschränkungen wesentlich leichter manövrieren als in Hamburg. So steht zu befürchten, dass in diesem und kommenden Jahr Ladung abwandern wird.

Es ist aber nicht alles schlecht an der Elbe: So zeigen die Zahlen auch, dass die Hinterlandtransporte stabil sind. Insbesondere das hohe Bahnaufkommen ist ein Vorteil, den die anderen Häfen nicht haben. Das Zweite ist, dass der Hafen gut 100 Kilometer weit ins Land hinein liegt. Fahrten mit klimaschädlichen Lkw verkürzen sich also. Darauf kann man aufbauen.