Hamburg. Am Donnerstag sollen im Gegensatz zum vorherigen Warnstreik möglichst alle Flüge stattfinden – weshalb das möglich sein könnte.

Die Ankündigung des 24-stündigen Warnstreiks am Hamburger Flughafen beginnend mit der Nachtschicht des heutigen Mittwochabends durch die Gewerkschaft Ver.di kam am Dienstag um etwa 17.30 Uhr. Rund 45 Minuten später gab es beruhigende Nachrichten für die betroffenen rund 31.000 Passagiere.

„Am Hamburger Flughafen setzen wir alles daran, am Donnerstag den Normalbetrieb für unsere Passagiere aufrecht zu erhalten“, teilte Hamburg Airport mit. Auch am Mittwochvormittag blieb das Unternehmen bei der Aussage – aber woran liegt das? Schließlich waren am Montag vor gut einer Woche beim letzten Arbeitsausstand alle Abflüge und ein Großteil der Landungen gestrichen worden.

Flughafen Hamburg: Ver.di ruft kleineren Personenkreis zum Warnstreik auf

Der Flughafen dürfte insbesondere deshalb hoffen, die Auswirkungen dieses Mal gering zu halten, weil Ver.di einen deutlich kleineren Personenkreis zum Warnstreik aufgerufen hat. Aufgezählt wurden die Beschäftigten der Flughafengesellschaft sowie aus den Bereichen Instandhaltung, IT-Technik, Parkraumbewirtschaftung und Bordkartenkontrolle. Zudem sollen die Tarifbeschäftigten der Bundespolizei in den Arbeitsausstand treten.

Es handelt sich um Arbeitnehmer, die direkt unter den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes fallen oder indirekt über Haustarifverträge an ihn gekoppelt sind. Für die Routineabläufe könnten sie für einen Tag entbehrlich sein. Knackpunkt dürfte am ehesten noch die Bordkartenkontrolle sein, die die Beschäftigten der Flughafentochter Secuserve machen. Der Flughafen hofft aber darauf, dass die Aufgaben erfüllt werden können, eventuell indem andere Beschäftigte einspringen.

Flughafen Hamburg hält Verzögerungen in den Abläufen für möglich

Die Sicherheitskontrollen werden nicht von der Bundespolizei durchgeführt, sondern von ihr beauftragten Dienstleistern. In Hamburg ist dies das Unternehmen FraSec. Deren Beschäftigte sind – im Gegensatz vor gut einer Woche – aber nicht zum Warnstreik aufgerufen. Auch den Beschäftigten von AHS, die für die Passagierabfertigung zuständig sind, gilt der Aufruf dieses Mal nicht.

Weil „die Kontrollstellen, der Check-in sowie die Gepäck- und Flugzeugabfertigung“ dieses Mal nicht betroffen sind, rechnet der Airport damit, den Normalbetrieb aufrechterhalten zu können. Es stehen 125 Abflüge und 127 Ankünfte im Flugplan. Unregelmäßigkeiten wie Verzögerungen in den Abläufen seien „nicht gänzlich auszuschließen“, hieß es. Sobald größere Einschränkungen zu erwarten sind, werde man darüber auf der Website www.hamburg-airport.de und den Social-Media-Kanälen informieren.

Ver.di fordert in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.