Hamburg. Wegen der Bankenkrise in den USA rutschte der Zinssatz erstmals seit Wochen unter die Marke. Das könnte sich bald wieder ändern.

Es ist eine gute Nachricht für potenzielle Immobilienkäufer in Hamburg: Nach dem Anstieg der Zinsen für Baufinanzierungen in den vergangenen Wochen auf mehr als vier Prozent, rechnen Experten nun zunächst mit einer gegenteiligen Entwicklung. Ursache ist die Bankenkrise in den USA, die international Anleger verunsichert.

„Investoren flüchten sich in sicherere Alternativen und stocken ihre Anleihebestände wieder auf“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Baugeldvermittlers Dr. Klein. Die Folge sind sinkende Renditen auch bei der zehnjährigen Bundesanleihe, die als Richtschnur für die Konditionen von Baufinanzierungen gilt. „Stabilisiert sich die aktuelle Situation, erwarte ich in den nächsten Tagen weitere Zinssenkungen der Banken“, sagt Neumann.

Immobilien Hamburg: Bauzinsen sinken – nur vorübergehende Entwicklung?

Auch die Zinsexperten des Vergleichsportals Check24 erwarten, dass die Konditionen für Baugeld in dieser Woche um 30 bis 40 Basispunkte sinken werden. Damit kann die 4 vor dem Komma wieder verschwinden. Allerdings wird das nur eine vorübergehende Entwicklung sein.

Wegen der hohen Inflation rechnen Experten langfristig weiter mit steigenden Zinsen. „In den kommenden Monaten wird der Zinssatz durch weitere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank wieder Richtung vier Prozent oder sogar darüber hinaus gehen“, sagt Stefan Eckhardt, Geschäftsführer Kredite bei Check24.

Am Mittwoch rutsche nach Daten der FMH-Finanzberatung der durchschnittliche Zinssatz für eine zehnjährige Zinsbindung bereits unter vier Prozent – auf 3,97 Prozent. Am Vortag lag der Zins noch bei 4,02 Prozent. Die anderen Laufzeiten von fünf bis 20 Jahren liegen noch über vier Prozent, dürften aber in den kommenden Tagen sinken.