Hamburg. Rückgang um 17 Prozent auf 4296 Euro pro Quadratmeter. Engel & Völkers hält die Anlageform aber weiter für attraktiv.
Die Preisrückgänge auf dem Immobilienmarkt sind nach der jahrelangen Rallye in einem weiteren Segment festzustellen. Im zweiten Halbjahr 2022 seien Wohn- und Geschäftshäuser in Hamburg im Schnitt für 4296 Euro pro Quadratmeter angeboten worden, teilte Engel & Völkers Commercial am Freitag mit. Das sei ein Minus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert, heißt es im aktuellen Deutschland-Marktbericht.
Nachdem im Jahr 2021 die Preise nur eine Richtung gekannt hätten, stehe das Jahr 2022 unter der Überschrift der Konsolidierung, sagten Oliver D. Ihrt und Jan Witte aus dem Hamburger Büro des Maklers für Investment- und Gewerbeimmobilien.
Immobilien: Preise in Hamburg seien weiterhin auf hohem Niveau
Deutlich gestiegene Finanzierungskosten, politische Unsicherheiten sowie Risiken in der Energieversorgung hätten zu dem „leichten Rückgang der erzielbaren Verkaufspreise auf dennoch weiterhin hohem Niveau“ geführt, so Ihrt und Witte. Die Prognose wird mit einem waagrechten Pfeil als stabil angegeben.
Unter Wohn- und Geschäftshäusern versteht das Unternehmen Immobilien mit mindestens vier Wohneinheiten, die Eigentum einer Privatperson, einer Erbengemeinschaft oder einer Firma sind. Erfasst werden Mehrfamilienhäuser mit und ohne Gewerbeanteil.
Nur in 17 von 61 Städten steigen die Preise noch
Von 61 untersuchten Städten stiegen nur in 17 die Preise. Das größte Plus gab es in Würzburg mit 23 Prozent auf 3564 Euro. Unter den größten sieben deutschen Städten gab es Verteuerungen nur noch in München, und zwar um 5,1 Prozent auf 8273 Euro – dem bundesweit höchsten Angebotspreis.
Im Bundesschnitt wurden Immobilien im vierten Quartal für 2047 Euro angeboten, ein Minus von 3,4 Prozent zum zweiten Quartal. Hamburg hatte mit 17 Prozent den größten Rückgang nach Hildesheim (17,1 Prozent).
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Immobilien Hamburg: Wohnen bleibe eine attraktive Anlageform
Trotz sinkender Angebotspreise und höherer Finanzierungskosten hält der Makler die Assetklasse Wohnen weiterhin für eine attraktive Anlageform. „In Deutschland ist die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen hoch und wächst weiter, was sich in sehr niedrigen Leerstandsquoten und steigenden Angebotsmieten niederschlägt“, sagt Till-Fabian Zalewski, Chef des deutschsprachigen Raums bei Engel & Völkers.
Die Angebotsmiete für Bestandswohnungen habe bundesweit bei 9,11 Euro/Quadratmeter gelegen, ein Plus von 5,1 Prozent. Für Neubauwohnungen wurden im Schnitt 12,98 Euro verlangt, eine Steigerung von 3,9 Prozent. In Hamburg habe die durchschnittliche Angebotsmiete bei 13,08 Euro und damit 4,3 Prozent höher als zuvor gelegen.
„Für Investierende ist das eine gute Nachricht: Zinshäuser bleiben eine dringend benötigte und sichere Assetklasse”, so Zalewski. Zumal es an aussichtsreichen Anlagealternativen fehle. Die Renditen hätten zwischen 3,3 Prozent (in großen Städten) und 5,5 Prozent (in kleinen Städten) gelegen – dem Niveau von 2020.