Hamburg. Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, nennt Gründe für das Minus – und gibt einen Ausblick auf das Jahr 2023.

Deutschlands größter Hafenkonzern, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Erwartungen übertroffen, aber einen Gewinnrückgang verzeichnen müssen. Auch der Ausblick auf 2023 fällt verhalten aus.

Das Konzern-Betriebsergebnis (Ebit) belief sich auf 220 Millionen Euro und liegt damit über der Prognose, die mit 175 bis 210 Millionen Euro ausgegeben wurde. Im Vorjahr betrug das Ebit noch 228 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg um 7,7 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 1,5 Milliarden Euro.

Hafen Hamburg: Containerumschlag der HHLA geht zurück

Das Kerngeschäft der HHLA, der Containerumschlag ging aber um 7,9 Prozent auf knapp 6,4 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) zurück. 2021 gingen noch annähernd sieben Millionen TEU über die Kaikanten. Allein an den Hamburger Containerterminals belief sich der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr auf 4,1 Prozent.

Verantwortlich für den Rückgang seien unter anderem die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf den HHLA-Terminal in Odessa, teilte das Unternehmen mit. Dass das Ergebnis die Prognose dennoch übertraf, ist auf die deutlich erhöhten Lagergelderlöse infolge der anhaltenden Störungen in den globalen Lieferketten zurückzuführen, die zu längeren Verweildauern von Containern an den Hamburger sowie den Terminals der HHLA in Tallinn und Triest führten.

Hafen Hamburg: HHLA-Vorstandsvorsitzende gibt Ausblick für 2023

„Stabilität und Sicherheit sind wichtige Voraussetzungen, damit logistische Leistungen zuverlässig erbracht werden können. Beides war im vergangenen Jahr nur bedingt gegeben“, sagte Angela Titzrath, die Vorstandsvorsitzende der HHLA. Ihr Ausblick für das laufende Geschäftsjahr ist verhalten. Für das erste Quartal 2023 rechnet Titzrath mit einer konjunkturbedingt deutlich rückläufigen Mengenentwicklung und einer Normalisierung der Verweildauer von Containern – was zu einem Rückgang der Lagergelderlöse führt.

Ab dem zweiten Quartal 2023 wird dann eine Aufhellung der Lage mit entsprechender Mengenzunahme erwartet. Vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Spannungen sowie den Auswirkungen der hohen Inflation und wirtschaftlicher Sanktionsmaßnahmen geht die HHLA aber insgesamt für das laufende Geschäftsjahr von einem weiterhin volatilen Umfeld sowie nachlassender konjunktureller Dynamik aus.