Hamburg. Hamburger Konzern zahlt fast 350 Millionen Euro für die Firmen-Übernahme in den USA. Das ist sein Ziel außerhalb Europas.
Seine Gabelstapler verkauft Jungheinrich schon seit Jahrzehnten in den USA, nun steigt der Hamburger Konzern auch in den Markt für die Komplettausstattung von hoch automatisierten Warenlagern in Nordamerika ein. Man habe die in Westfield (US-Bundesstaat Indiana) ansässige Storage-Solutions-Gruppe komplett übernommen, teilte Jungheinrich am Mittwoch mit. Es ist der größte Zukauf in der 70-jährigen Unternehmensgeschichte der Hamburger.
Die bisherigen Besitzer des auf Regalsysteme und Lagerautomatisierung spezialisierten US-Unternehmens erhalten mindestens 375 Millionen Dollar (345 Millionen Euro). Der Betrag kann noch im einstelligen Prozentbereich wachsen, wenn Storage Solutions binnen drei Jahren bestimmte Ziele erreicht.
Jungheinrich plant mehr Umsatz außerhalb Europas
„Die Akquisition von Storage Solutions ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, unsere Präsenz in den USA zu erweitern und eine starke strategische Plattform für das Wachstum in der Lagerautomatisierung in der gesamten Region zu schaffen“, erklärte Jungheinrich-Vorstandschef Lars Brzoska.
Die Hamburger streben an, bis 2025 mehr als 20 Prozent ihres Jahresumsatzes außerhalb von Europa zu erzielen. Storage Solutions sei in den USA gut etabliert und biete die Möglichkeit, nach Kanada und Mexiko zu expandieren, hieß es. Das Unternehmen erzielte zuletzt annähernd 300 Millionen Dollar Umsatz und mehr als 30 Millionen Dollar Vorsteuergewinn.
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Jungheinrich wird die Übernahme vornehmlich aus den eigenen Rücklagen finanzieren. Sie werde voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen, teilten die Hamburger mit. Bei Anlegern kam der Vorstoß auf den nordamerikanischen Intralogistik-Markt sehr gut an. Die Aktie der Hamburger legte nach Bekanntgabe der Übernahme um etwa 5 Prozent zu.