Hamburg. Erst im November hatte der neue Brogue-Laden in der Winterhuder Flaniermeile geöffnet. Was die Pläne des Geschäftsführers sind.

  • Viele Geschäfte am Mühlenkamp in Winterhude geben auf
  • Nachfolger von Feinkost Lindner schließt nach zwei Monaten
  • Doch es gibt auch Neuzugänge auf der Flaniermeile

Ein Spaziergang durch den Mühlenkamp bietet in diesen Tagen viel Überraschendes: Das Schuhhaus Gundlach schließt, auch Cox, eine Görtz-Tochter, verkauft hier nicht länger Sneaker und Stiefel. Verabschiedet hat sich zudem der Antipasti-Laden D’Agate von seinen Kunden.

Der Shop verlegt sich künftig auf das Catering. Zugleich sind viele neue Namen an der Straße nahe der Alster zu entdecken: das Café Codos, das Bistro Sensei mit Sushi oder der Weinladen Sovino, der mit pinkfarbenem

Lindner-Nachfolger am Mühlenkamp muss schließen – vorerst

Die Situation ist typisch für den Mühlenkamp: Der neue Brogue-Laden, ein Shop für Lifestyle-Produkte von Schuhen über Schokolade bis zu Schnürsenkeln, hatte im November geöffnet, muss bald aber schon wieder schließen. „Eine Umbaumaßnahme“, sagt Geschäftsführer Jens Stratmann. Der Kaufmann hatte die Flächen des wegen Personalmangels geschlossenen Feinkostladens Lindner übernommen und dort einen neuen Standort für Brogue etabliert.

Jetzt müssen die Rohre erneuert werden, im Februar dürften die Arbeiter anrücken. Doch anschließend würde der gebürtige Quickborner den Mietvertrag gerne verlängern. „Ich habe hier viel Zuspruch bekommen“, sagt der Händler. So viel wie in 30 Jahren in der Innenstadt nicht, freut sich Stratmann. Denn zuvor hatte der 56-Jährige bereits mehrere Läden: an den Hohen Bleichen, wo er sich wegen der vervierfachten Miete verabschiedet hat. Und zuvor im Kontorhausviertel. Am Mühlenkamp hofft er nun, dass die Baumaßnahmen schnell abgeschlossen werden.

Räumungsverkauf bei Gundlach am Mühlenkamp

In der zuletzt oft umgebauten Ausgehmeile mit ihren vielen selbstständigen Kaufleuten sind viele solcher Zu- und Abgänge zu beobachten. Mit Gundlach beendet in diesen Tagen ein Schuhgeschäft mit bekannten Marken seine Zeit in der Einkaufsstraße. „Räumungsverkauf – 20 Prozent“, heißt es auf einem Hinweisschild an der Tür. Inhaber Paul Prange bestätigt: „Ja, die Filiale wird geschlossen.“

Prange hatte bereits Ende der 1980er-Jahre Gränert-Gundlach übernommen. Das kleine Geschäft passe nun nicht mehr zur aktuellen Strategie. „Wir benötigen Verkaufsflächen mit 300 bis 500 Quadratmetern“, beschreibt Prange die Zukunft der Schuhgruppe, zu der weiterhin die Geschäfte von Gundlach in Eppendorf und im Elbe Einkaufszentrum sowie die Läden von Prange am Jungfernstieg und im Alstertal-Einkaufszentrum gehören.

Neues Fachgeschäft für Hockey und Pedal am Mühlenkamp

Am Mühlenkamp war der Mietvertrag ausgelaufen. Auch die schlechtere Erreichbarkeit des Ladens durch neue Busspuren habe dazu beigetragen, dass sich der Umsatz nicht zufriedenstellend entwickelt habe, sagte der Inhaber.

Neu vor Ort ist Peco, Fachgeschäft für die Sportarten Hockey und Pedal, eine Art Tennis. „Hier wohnt unsere Kundschaft“, sagt Benjamin Frucht von der Mutterfirma T.H.W. Sport Equipment. Der 250 Quadratmeter große Shop südlich des Mühlenkamps werde „sehr gut angenommen“. Die beiden früheren Peco-Standorte an der Dorotheenstraße und am Schulterblatt bestehen dagegen nicht weiter.