Hamburg. Räumungsverkauf beim traditionsreichen Anbieter hochwertiger Marken am Mühlenkamp – wie geht es jetzt weiter bei der Gruppe?

Das Schuhhaus Gundlach am Mühlenkamp schließt. Die Filiale an der Ausgehmeile in Winterhude wirbt mit roten Aufklebern am Schaufenster um die letzten Kunden: „Räumungsverkauf – minus 20 Prozent, wir schließen diesen Standort“, heißt es auf einem Hinweisschild an der Tür. Inhaber Paul Prange bestätigt auf Anfrage des Abendblattes: „Ja, die Filiale wird geschlossen“.

Prange hatte bereits Ende der 1980er-Jahre Gränert-Gundlach übernommen. Das kleine Geschäft passt nun nicht mehr zur aktuellen Strategie. „Wir benötigen Verkaufsflächen mit 300 bis 500 Quadratmetern“, beschreibt Prange die Zukunft der Schuhgruppe, zu der weiterhin die Geschäfte von Gundlach in Eppendorf und im EEZ sowie die Läden von Prange am Jungfernstieg und im AEZ gehören.

Schuhhaus Gundlach schließt Filiale in Winterhude

Insgesamt geht es bei dem Anbieter hochwertiger Marken eher um Wachstum als um die Aufgabe stationärer Geschäfte: Neue Standorte seien denkbar, etwa im Bereich der Mönckebergstraße oder im Überseequartier, betonte Prange.

Am Mühlenkamp war der Mietvertrag ausgelaufen. Auch die schlechtere Erreichbarkeit des Ladens durch neue Busspuren habe dazu beigetragen, dass sich der Umsatz zuletzt nicht zufriedenstellend entwickelt habe, sagte der Inhaber.

In Hamburg stehen derweil etliche Schuhgeschäfte vor dem Aus: Die insolvente Kette Görtz schließt eine Reihe von Läden, in vielen Shops der Gruppe gibt es zudem hohe Rabatte.