HSV-Präsident bricht sein Schweigen über das insolvente Restaurant Kinneloa in der Europa Passage. Wie es weitergehen soll.

  • HSV-Präsident Marcell Jansen spricht erstmals über sein insolventes Restaurant Kinneloa
  • Gastronomie besonders hart von wirtschaftlicher Lage getroffen
  • Jansen möchte, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen

Bislang hat Marcell Jansen geschwiegen zu den Turbulenzen um das Kinneloa. Nur andere Gesellschafter des Restaurants in der Europa Passage, das in einem vorläufigen Insolvenzverfahren steckt, gaben kurze Statements ab zu gestundeten Mietzahlungen. Beim Abendblatt-Neujahrsempfang hat sich der HSV-Präsident und -Aufsichtsratsvorsitzende nun in einem Video-Interview erstmals selbst geäußert.

Jansen über Kinneloa: „Gastronomie hart getroffen“

„Jeder weiß, das gerade die Gastronomie derzeit am härtesten getroffen ist“, sagte Jansen über die Hintergründe der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen das Restaurant steckt. Man habe sich im vergangenen Jahr zusammengesetzt (mit dem Vermieter) und Ideen ausgetauscht. „Dieser Austausch geht weiter.“ In besonderen Zeiten gehöre es aber auch dazu, „dass nicht immer alles klappen kann“.

Er und seine Mitgesellschafter seien aber auch an anderen Start-ups beteiligt. Dazu gehören unter anderem ein innovatives Sanitätshaus, eine Firma, die glutenfreie Patisserie anbietet und der Sportpark Hansebeach in Wilhelmsburg. „Wir sind froh, dass wir mit vielen Start-ups zum Glück einen ganz anderen Weg einschlagen konnten.“

Jansen über insolventes Restaurant: „Schauen, was man machen kann“

In der Gastronomie, wo er nur einer von mehreren Partnern sei, „haben wir in der Tat große Herausforderungen“, sagte Jansen. Mit Blick auf das Kinneloa plädierte er dafür, dass sich alle Beteiligte „an einen Tisch setzen und schauen, was geht und was man machen kann“.

Das Restaurant mit leichter kalifornischer Küche in der 1. Etage der Europa Passage, das Jansen im Mai 2019 gemeinsam mit TV-Koch Steffen Henssler eröffnet hatte, war zuletzt an mehreren Tagen geschlossen gewesen. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus war dies nicht eine Folge des Insolvenzverfahrens, sondern des Personalmangels in der Gastronomie und eines hohen Krankenstandes unter den etwa 15 Beschäftigten des Restaurants.

Kinneloa: Ist eine Sanierung möglich?

Denkhaus erarbeitet derzeit im Auftrag des Hamburger Insolvenzgerichts ein Gutachten über die Finanzlage des Restaurants. Ob gestundete Mietzahlungen fällig sind, ist dabei von entscheidender Bedeutung. Denkhaus gegenüber dem Abendblatt: „Ob die Sanierung gelingen kann, steht naturgemäß noch nicht fest.“