Hamburg. Axel Bethke ist der neue Direktor des Luxushotels und hat schon in den USA, China, Jordanien und Spanien gearbeitet. Was er vorhat.

Diese Geschichte beginnt in Peking. Dort war Axel Bethke von 2010 bis 2012 Vize-Direktor vom Hotel Kempin­ski. Einer seiner Kollegen war André Vedovelli, der in der Nobelherberge in der chinesischen Metropole als Empfangschef arbeitete. Die beiden wurden Freunde und Vedovelli einige Jahre später geschäftsführender Direktor im Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee.

Und vor etwa einem Jahr traf man sich in Hamburg, und da stand schon intern fest, dass Vedovelli künftig das Atlantic an der Außenalster führen wird. „Bei unserem Abendessen fragte mich André, ob ich mir vorstellen könnte, als Direktor und Vorstand im Grand Elysée Hamburg anzufangen. Ich war völlig überrascht“, sagt der 52-Jährige beim Gespräch mit dem Abendblatt.

Luxushotel Grand Elysée: So tickt der neue Direktor

Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der gebürtige Nußlocher noch als Chef vom Kempinski Hotel Bahia Estepona in der Nähe des mondänen spanischen Ferienorts Marbella. Um es kurzzumachen. Seit einem halben Jahr hat Bethke im Grand Elysée das Zepter übernommen. „Meine Frau Nadine und ich waren vorher zwölf Jahre am Stück im Ausland. Da hat mich die Möglichkeit gereizt, mal wieder nach Deutschland zurückzukommen. Und Hamburg, wir waren bislang nur als Touristen hier, ist eine unserer Lieblingsstädte.“

Das Grand Elysée ist das größtes Privathotel der Hansestadt mit 510 Zimmern. Das Fünf-Sterne-Superior Haus hat einen Ballsaal, in dem man sich häufig zu gesellschaftlichen Anlässen trifft. In diesem Jahr werden dort unter anderem der Hamburger Presseball und der Blaue Ball ausgerichtet. Das Hotel gehört Eugen Block. Und dem Unternehmer liegt sein Haus sehr am Herzen, dementsprechend hat er auch auf seine Direktoren immer ein waches Auge.

Dass sein Vorgänger Vedovelli dort sieben Jahre verbrachte, war schon rekordverdächtig. Das Luxushotel wurde 1985 eröffnet. Bethke ist nun der 18. Direktor und der versprüht beim Termin mit dem Abendblatt im Kaminzimmer ansteckend gute Laune. „Wir haben uns bestens eingelebt. Ich bin ein Teamplayer, und die rund 300 Mitarbeiter haben mich herzlich aufgenommen.“

Grand Elysée in Hamburg: Das plant der neue Direktor

Und vielleicht ist der Branchenexperte auch deshalb so gut gelaunt, weil zum Jahresanfang der Umzug aus dem Hotelzimmer in die neue Wohnung ansteht. „Wir ziehen nach Winterhude. Der Mühlenkamp und die Alster sind um die Ecke. Jetzt, wo wir unsere eigenen vier Wände haben, sind wir endgültig angekommen.“ Axel Bethke richtet sich offensichtlich auf einen längeren Aufenthalt ein.

Dieser Artikel würde nicht dafür ausreichen, um all seine Stationen aufzuzählen: Zur Schule ist er in Leimen gegangen, hat dort auch mal Tennis gespielt und einige Male Boris Becker getroffen. Seine Tante führte in Heidelberg ein Hotel, und „dementsprechend kannte ich die Branche schon als Kind“. Es folgten eine Ausbildung zum Hotelfachmann in Karlsruhe und später noch zum Koch in Darmstadt im Hotel Weinmichel, das seine Tante in der Zwischenzeit übernommen hatte.

Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass Bethke in seinen ersten Jahren als Chef de Partie in den Küchen von Spitzenrestaurants wie dem Gourmettempel Vistaero im Hotel Vista Palace in Monte Carlo im Fürstentum Monaco und in dem mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant Schwarzwaldstube von Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach in Baiersbronn gearbeitet hat. „Ich habe aber gemerkt, dass ich lieber am Gast bin, und habe dann in den Service gewechselt.“

Seine letzte berufliche Station war in der Nähe von Marbella

So kehrte er 1995 in das Hotel Weinmichel als Restaurant- und Bankettleiter zurück. 1997 ging es nach Übersee in das The Ritz-Carlton Hotel in Palm Beach in Florida. Dort hat Bethke auch seine Leidenschaft für das Golfen entdeckt. Seine erste Position als Direktor hatte er mit 33 Jahren in Deutschland im legendären Schlosshotel Lerbach der Althoff-Gruppe in Bergisch Gladbach. Weitere Stationen im Ausland waren für die Kempinski Gruppe in China, in Jordanien und zuletzt im bereits erwähnten Marbella.

Dass dort das Wetter deutlich besser war, kann Bethke nicht verhehlen. „Aber Hamburg ist so eine tolle Stadt, da darf es auch ruhig mal regnen.“ Wenn die Sonne schien, dann hat er gemeinsam mit seiner Nadine, die beiden gehen seit 20 Jahren zusammen durchs Leben, die Elbmetropole mit dem Fahrrad erkundet. Seine Frau arbeitet übrigens aktuell bei Cornelia Polettos „Palazzo“-Dinner-Show auf der benachbarten Kleinen Moorweide.

Kommen wir zurück zur neuen Wirkungsstätte. Der Hotelier hat einige Pläne für das Grand Elysée. „Wir wollen einen neu konzipierten Brunch anbieten und in Kooperation mit der Hochschule für Musik im Haus Konzerte veranstalten.“ 2024 soll es auch Neuigkeiten aus der breit aufgestellten Gastronomie der Nobelherberge geben. Übrigens steht Bethke privat bis heute gerne am Herd. Aber das Ehepaar erkundet auch die Restaurants in der Hansestadt. Da passt es doch gut, dass seine neue Heimat Winterhude einer der Gas­tro-Hotspots der Stadt ist.