Attraktives Angebot sorgt für Gesprächsstoff. Das sagt die Expertin der Verbraucherzentrale Hamburg dazu.

  • Zinsen auf Tages- und Festgeld steigen seit Monaten.
  • Die Bausparkasse Mainz lockt nun mit fünf Prozent Zinsen jährlich.
  • Expertin der Verbraucherzentrale Hamburg hat eine klare Meinung zu dem Angebot.

Es tut sich einiges: Sparer profitieren bereits seit Monaten von deutlich gestiegenen Zinsen auf Tages- und Festgeld. Wer sich zwei oder drei Jahre lang bindet, kann auf den einschlägigen Internetportalen wie biallo.de bei verschiedenen Geldinstituten mit Jahreszinsen von drei Prozent rechnen. Allerdings steigen die Zinsen kaum, wenn man sich noch länger bindet.

Doch nun sorgt die Bausparkasse Mainz mit einem auf den ersten Blick deutlich attraktiveren Angebot für Gesprächsstoff. Mit bis zu fünf Prozent Zinsen jährlich lockt das Institut aus Rheinland-Pfalz. Das Produkt nennt sich maxTopzins und verspricht bei einer Anlagedauer von 20 Jahren jährlich fünf Prozent Zinsen, bei zehn Jahren sind es immerhin noch 4,5 Prozent, bei 15 Jahren 4,75 Prozent. Beworben wird das Angebot mit dem Zusatz „Festgeld mit Nachrangabrede“. Aber was bedeutet das?

Zinsen: Hier gibt es fünf Prozent auf Festgeld

Eine Erklärung findet sich in den Geschäftsbedingungen. Dort heißt es: „Der angelegte Betrag kann im Falle der Liquidation oder Insolvenz der Bausparkasse Mainz AG (nachfolgend BKM genannt) erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückerstattet werden und unterliegt nicht der gesetzlichen Einlagensicherung“.

Im Klartext: Sollte die Bausparkasse in die Insolvenz gehen, könnte das angelegte Geld komplett verloren sein. Denn dann würden zunächst andere Gläubiger bedient, die Einlagensicherung greift zudem nicht.

Fünf Prozent Zinsen: Verbraucherzentrale Hamburg sieht Offerte skeptisch

Doch wie wahrscheinlich ist so ein Fall? Sandra Klug, Finanzexpertin von der Verbraucherzentrale Hamburg, nennt keine prozentuale Wahrscheinlichkeit, sagt aber auf Anfrage des Abendblatts: „Viele Bausparkassen haben keine einfachen Zeiten hinter sich. Als Anleger muss man bei der Auswahl dieses Produkts mit dem Risiko leben, dass der angelegte Betrag womöglich verloren gehen kann.“

Allerdings rät Klug nicht nur deshalb von dem Angebot ab: „In der heutigen Zeit mit der Ungewissheit, wie es mit der Inflation und den Zinsen weitergeht, sollte man sein Geld nicht über so lange Zeiträume wie zehn, 15 oder 20 Jahre anlegen“. Klug empfiehlt, sich statt dessen maximal 24 bis 36 Monate zu binden.