Hamburg. Exklusiv: Hamburger Trampolinhallenbetreiber übernimmt Superfly-Gruppe und verdoppelt Zahl der Standorte.

Das Jump House meldet den nächsten Schritt in seiner Wachstumsgeschichte. Der Hamburger Trampolinhallenbetreiber schluckt den größten Wettbewerber auf dem deutschen Markt. Zum Jahreswechsel habe das Freizeitunternehmen mit Sitz in Winterhude alle Anteile der Superfly-Gruppe übernommen, wie das Abendblatt exklusiv erfuhr.

Deren Muttergesellschaft Germanissippi Trampoline Parks mit Sitz im hessischen Butzbach betreibt in Eigenregie neun Standorte. Sie befinden sich überwiegend in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Hannover, Dresden, Wiesbaden und München. Hinzu kommt ein Trampolinpark im ungarischen Budapest sowie drei Hallen in Moers, Kassel und Frankfurt, die alle drei eigenständig in der Hand von Franchisenehmern liegen.

Jump House: Vier Marken gehören nun zum Unternehmen

Das Jump House hat damit auf einen Schlag die Zahl der Standorte mehr als verdoppelt. Unter der Marke Jump House gibt es sechs Hallen in Deutschland, darunter die beiden Hamburger in Stellingen und Poppenbüttel.

Zudem gehören zu der Holding die Marken AirHop in München und Essen sowie UpSprung in Osnabrück. Seit wenigen Tagen sind es nun also 18 statt neun Trampolinhallen in Deutschland (plus eine in Budapest). Damit sei man klarer Marktführer hierzulande, sagte eine Sprecherin. Alle vier Labels sollen künftig weitergeführt werden.

Jump House-Chef sieht enormes Wachstumspotenzial

Rund 800 Mitarbeiter – darunter branchenüblich viele Aushilfen – gehören nun zur Holding und den Betreibergesellschaften der einzelnen Hallen. Im vergangenen Jahr wurden dort zwei Millionen Gäste gezählt.

„Mit Jump House und Superfly wachsen die beiden stärksten Marken auf dem deutschen Trampolinparkmarkt zusammen“, sagte Jump House-Geschäftsführer Florian Ruckert. Das sei ein echter Meilenstein. Man wolle weiter voneinander lernen, so Ruckert, der auch die Geschäftsführung von Superfly übernimmt: „Hier entsteht ein Top-Player mit enormem Wachstums- und Erfolgspotenzial.“

Unternehmen gewann 2016 den Hamburger Gründerpreis

Der bisherige Superfly-Chef Peter Brown verlässt das Unternehmen, das bislang eine Tochter der amerikanischen Germanissippi LLC mit Sitz in Utah und Teil der amerikanischen Sky Zone Gruppe war.„Nach mehreren erfolgreichen Jahren in Europa haben wir uns entschieden, uns auf unser Geschäft in anderen Teilen der Welt zu konzentrieren“, sagte Sky Zone-Manager Mike Revak.

Jump House wurde 2014 von zwei Freunden gegründet, die sich seit Schulzeiten kennen. Till Walz und Christoph Ahmadi wurden zu Vorreitern der Geschäftsidee in Deutschland. Zwei Jahre später erhielten sie den Hamburger Gründerpreis, ein Jahr später waren sie Finalist des Deutschen Gründerpreises.

In der Corona-Krise gaben die Gründer ihre Anteile ab

Die Corona-Krise traf das Freizeitunternehmen hart. Monatelang waren die Anlagen wegen des Lockdowns geschlossen, die Einnahmeverluste waren hoch, sodass die geplante Expansion gestoppt wurde.

Im Oktober 2021 gaben Ahmadi und Walz überraschend ihre Anteile an die norwegische Rush-Gruppe ab und wurden deren Gesellschafter. Hauptanteilseigner der Rush-Gruppe ist die norwegische Beteiligungsgesellschaft Equip Capital Fonds, deren Finanzkraft den Zukauf ermöglicht habe, hieß es. Über die finanziellen Details des Deals sei Stillschweigen vereinbart worden, so die Sprecherin.

Jump House: Nächste Neueröffnung folgt bald

Die Rush-Gruppe betreibt in Skandinavien und Großbritannien unter den Marken Rush und AirHop weitere Trampolinparks, sodass der Gruppe nun 40 Hallen in Europa gehören. Damit sieht man sich als stärksten Spieler auf dem Kontinent. Man freue sich auf die „Entwicklung in einer bunten, europäischen Trampolinfamilie“, sagte Petter Haagaas, Chef der Rush-Gruppe. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Branche weiter wachsen werde.

Das gilt auch für Jump House in Deutschland. Weitere Akquisitionen und Neueröffnungen in Deutschland sollen im Jahresverlauf folgen, heißt es. Auf der Homepage ist eine schon zu erkennen. Im Frühjahr soll auf gut 3000 Quadratmetern Fläche im Vita-Center in Chemnitz eröffnet werden – Jump House Nummer 7.