Hamburg. Unternehmen will nur noch im eigenen Bundesland Gas anbieten. Was betroffene Kunden jetzt tun können.
Böse Überraschung für viele Hamburger Kunden, die bisher ihr Gas von den Stadtwerken Flensburg beziehen. In den vergangenen Tagen hat das Unternehmen Briefe verschickt, in denen es darauf hinweist, dass es den bundesweiten Erdgasvertrieb einstelle und den betroffenen Kunden deshalb den Vertrag kündige. „Lediglich das regionale Umfeld in Schleswig-Holstein werden wir weiter mit Erdgas versorgen“, steht in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt.
Zur Begründung der neuen Strategie heißt es: „Der anhaltend hohe Einkaufspreis für Erdgas und die extrem sprunghafte Marktentwicklung führen in der Kalkulation, im Vertrieb und in der Beschaffung von Erdgas zu großen finanziellen Risiken für unser Unternehmen.“ Es sei für ein mittelgroßes Stadtwerk eine Herausforderung, Erdgaslieferanten zu finden, die bereit sind, unter den aktuellen Bedingungen Lieferungen vorzunehmen, „ohne erhebliche Sicherheitsaufschläge zu berechnen“.
Stadtwerke Flensburg: Was Hamburger jetzt tun können
Und weiter: „Die teilweise sehr kurzfristigen und nicht prognostizierbaren Anforderungen und Vorgaben des Gesetzgebers können wir kaum noch in unserer strategischen Vertriebs-, Beschaffungs- und Prozessplanung berücksichtigen.“ Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass betroffene Kunden genau schauen sollten, ob sie womöglich einen länger laufenden Vertrag mit den Stadtwerken Flensburg abgeschlossen haben, sodass dieser nicht kurzfristig gekündigt werden kann.
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Sollten die Kündigungsfristen eingehalten worden sein, bleibt den Hamburger Kunden mit Blick auf die extrem hohen Preise für Neuverträge bei anderen Anbietern, wohl nur der Weg in die Grundversorgung bei E.on. Dort kostet die Kilowattstunde (kWh) ab 1. November 16,244 Cent (mehr als 15.000 kWh pro Jahr). Bei einem Verbrauch zwischen 2551 bis 15.000 kWh werden 16,815 Cent pro kWh verlangt