Buxtehude. Das Start-up aus Buxtehude findet keinen Investor in der Show, hat jetzt aber viele neue Kunden. Auch Fachhändler sind interessiert.
Einen Deal hat EasyMirror nicht gemacht in der „Höhle der Löwen“. Doch Oliver Rödder ist einen Tag nachdem in der Investoren-Show im TV-Sender Vox zu sehen war, wie das Start-up aus Buxtehude bei der Suche nach einem Kapitalgeber scheiterte, trotzdem zufrieden.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir dieses ganz neue Thema in der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Bislang kennt das ja kaum jemand und weiß damit etwas anzufangen“, sagt der 58-Jährige. „Dieses Thema“, das sind die spiegelnden Kunststoffplatten, die Oliver Rödder entwickelt und gemeinsam mit Sohn Simon auf den Markt gebracht hat.
Höhle der Löwen: EasyMirror ist bruchsicher
Das Produktversprechen lautet: EasyMirror ist – anders als herkömmliche Glasspiegel – bruchsicher und splittert nicht, lässt sich einfacher und in großen Formaten verarbeiten, ist zudem wetterfest und kann daher auch unter freiem Himmel installiert werden – zum Beispiel als spiegelnder Gartenzaun.
Die fünf Juroren in der „Höhle der Löwen“ überzeugte das alles nicht. Keiner von ihnen war bereit, 180.000 Euro für 15 Prozent der Anteile in das junge Unternehmen zu investieren.
Ansturm auf die Homepage
Bei den Zuschauern der Sendung dagegen war das Interesse an dieser neuen Art des Spiegels dagegen riesengroß. „In der ersten halben Stunde nach Ende der Sendung waren mehr als 10.000 Besucher gleichzeitig auf unserer Homepage. Selbst nach Mitternacht waren es noch mehrere Tausend. Und viele davon blieben für längere Zeit auf der Seite. Sie haben sich also offenbar intensiv umgeschaut“, berichtet Rödder.
Die gesamte fünfköpfige Familie schaute sich den Auftritt von Vater und Sohn am Montagabend daheim in Buxtehude bei Zwiebelkuchen und Federweißem an. Es wurde ein langer Abend. EasyMirror war erst am Ende der mehr als zweistündigen Show an der Reihe.
Höhle der Löwen: EasyMirror verzeichnet über 100 Bestellungen
Oliver Rödder sagt zwölf Stunden später: „Bislang sind mehr als 100 Bestellungen eingegangen.“ Was da genau geordert wurde, wie viel Umsatz das dem Start-up bringen wird, das kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht übersehen. Aber sicher weiß er, dass es auch eine ganze Reihe Anfragen von Interessenten gibt, die die EasyMirror-Platten großflächig einsetzen wollen. Eine Physiotherapiepraxis und eine Karateschule zählten dazu, die ganze Wände in ihren Übungsräumen bruchsicher verspiegeln möchten.
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In der „Höhle der Löwen“ beworben hatte sich das Vater-Sohn-Duo, um gemeinsam mit einem Investor den Vertrieb der Spiegelplatten voranzubringen. Das – so scheint es nach der Sendung – könnte nun ebenfalls gelingen, obwohl EasyMirror in der TV-Show nicht wirklich erfolgreich war. „Es haben sich mehrere Fachhändler bei uns gemeldet, sogar aus Österreich und der Schweiz“, sagt Oliver Rödder. „Sie wollen EasyMirror jetzt in ihr Sortiment aufnehmen.“