Hamburg. „Unser Interesse ist ungebrochen“, sagt der Hamburger Geschäftsmann Kühne – dabei ist er schon größter Aktionär der Airline.
Klaus-Michael Kühne hat in den vergangenen Monaten viel Geld in die Lufthansa gesteckt. Im März wurde bekannt, dass er fünf Prozent der Aktien besitzt. Mitte April waren es schon zehn Prozent. Anfang Juli war der Milliardär, der seine Wurzeln in Hamburg hat und seit Jahren in der Schweiz lebt, über seine Gesellschaft Kühne Aviation größter Anteilseigner der deutschen Fluglinie. 15,01 Prozent der Anteilsscheine hält er mittlerweile – und es sollen künftig mehr werden.
Lufthansa: Kühne sprach „konstruktiv“ mit Spohr
„Unser Interesse an der Deutschen Lufthansa AG ist ungebrochen“, sagte Kühne nach einer Sitzung der Kühne Holding AG, deren Eigentümer er ist. In der Holding sind die verschiedenen Beteiligungen des Geschäftsmanns wie die Frachtspedition Kühne+Nagel, die Anteile an der Traditionsreederei Hapag-Lloyd oder auch Hotels und Immobilien gebündelt.
„Ich hatte kürzlich ein konstruktives Gespräch mit den Vorsitzenden von Aufsichtsrat und Vorstand und habe mich daher der Absicht angeschlossen, bei sich bietenden Gelegenheiten weitere Lufthansa-Aktien zu erwerben“, so Kühne. Offenbar stimmt die Chemie mit Fluglinien-Chef Carsten Spohr und dem obersten Aufseher Karl-Ludwig Kley.
Lufthansa: Viele Aktien werden auf den Markt kommen
In den nächsten Monaten werden viele Aktien auf den Markt kommen. Denn der Bund muss nach seiner coronabedingten Rettungsaktion – die Milliarden zahlte die Airline mittlerweile zurück – die Anteilsscheine bis Oktober 2023 abgeben. Über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hält der Staat 14,1 Prozent des MDAX-Konzerns.
- NS-Vergangenheit: Kühne massiv in der Kritik
- Kühne warnt vor Wüstefelds Plänen – Stadion-Zeitplan wackelt
- HSV schlägt Kühnes 120 Millionen aus – das sind die Folgen
Alle diese Anteile wolle der 85-Jährige aber nicht übernehmen, sagte er im August der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir kämen dann auf eine Sperrminorität von 25 Prozent. Das ist politisch wohl nicht durchsetzbar“, sagte er damals. Die Aktie lag am Mittwochmittag leicht im Plus bei 5,97 Euro.